HPV: Nur jedes dritte Mädchen ist geimpft

Infektionen mit Humanen Papillom-Viren (HPV) gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Einige HPV-Typen verursachen Gebärmutterhalskrebs und Analkarzinome. Eine Impfung schützt. Laut Robert Koch-Institut (RKI) waren 2013 jedoch nur 29 Prozent der 15-jährigen Mädchen in Deutschland gegen HPV geimpft.

HPV-Impfung schützt vor aggressiven Erregern

Bereits seit 2007 empfiehlt die STIKO, Mädchen gegen krebsauslösende HP-Viren (Hochrisiko-HPV) impfen zu lassen. Seit August 2014 gilt diese Empfehlung für die Altersgruppe der neun- bis 14-Jährigen. Ziel: Mehr Mädchen als bisher sollen vor einer HPV-Infektion geschützt werden, bevor sie sexuell aktiv werden. Laut einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Jugendsexualität 2015 hatte jedes fünfte Mädchen im Alter von 15 Jahren schon einmal Geschlechtsverkehr. Für eine vollständige Immunisierung gegen Hochrisiko-HPV braucht es zwei Impfungen. Diese können Mädchen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen U11 und J1 erhalten. Vorteil der früheren Impfung: Im jüngeren Alter spricht der Organismus besser auf die Impfungen an.

Ansteckung mit HPV beim Sex

Insgesamt gibt es mehr als 140 Subtypen der HP-Viren. Die meisten dieser Erreger führen schlimmstenfalls zu Feigwarzen an den Geschlechtsteilen, am After oder – in seltenen Fällen – in Mund und Rachen (Niedrigrisiko-Viren). Die Warzen stören zwar ästhetisch und können Schmerzen auslösen, gefährlich sind sie jedoch nicht. Am häufigsten übertragen sie sich beim Sex. Bei Vaginal-, Anal- und Oralverkehr schützen Kondome vor einer Infektion. Einer der beiden zur Verfügung stehenden HPV-Impfstoffe wirkt auch gegen die Niedrigrisiko-Viren.

 

Quellen:

RKI, Epidemiologisches Bulletin 1/2016

BZgA, Jugendsexualität 2015. Die Perspektive der 14- bis 25-Jährigen

 

Mehr lesen:

IPF Im Fokus HPV

Weitere Informationen zu diesen Themen