Kaum Neuerungen
Seit der Entdeckung des Penicillins haben Mediziner und Pharmazie-Unternehmen 20 antibiotische Wirkstoffgruppen entwickelt. Diese Antibiotika-Klassen besitzen jeweils eine eigene Molekülstruktur. So können sie gegen unterschiedliche Erreger wirken. Laut Angaben des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller wurden die meisten neuen Klassen in den 1950er und 1960er Jahren eingeführt. Für die Klassen der Makrolide, Cephalosporine und Fluorchinolonen entwickelten Mediziner und Unternehmen die Wirkstoffe weiter, sodass zwischen 1980 und 2000 insgesamt 36 neue Antibiotika-Präparate auf den deutschen Markt kamen. Zwischen 2001 und 2010 waren es acht Medikamente.
Forschung strengt sich an
Zwar lassen sich auch heute noch viele bakterielle Infektionen mit diesen Medikamenten behandeln. Experten beobachten jedoch, dass die Wirksamkeit der Antibiotika in allen Klassen schwindet. Darum forschen Mediziner an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Europa und den USA wieder intensiver an neuen Wirkstoffen, die auch resistente Keime bekämpfen sollen. Die Europäische Union stellt im Rahmen der Innovative Medicines Initiative (IMI) 760 Millionen Euro für die Entwicklung neuer, wirksamer Antibiotika zur Verfügung.
Quellen:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V.
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IPF-Faltblatt Warum und wann Antibiotika?