FSME: mehr als ein Drittel mit neurologischen Schäden

Mehr als ein Drittel der Patienten, die an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkranken, müssen mit dauerhaften neurologischen Beeinträchtigungen rechnen. Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie raten zur Impfung, um Spätfolgen zu vermeiden.

Entzündung in Gehirn und Rückenmark

FSME wird durch Zecken übertragen. Wer von einer mit FSME infizierten Zecke gestochen wird, hat ein Erkrankungsrisiko von zehn bis 30 Prozent. Bei etwa jedem zweiten Erkrankten entwickelt sich eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Bei vier von zehn Betroffenen entzündet sich zusätzlich das Hirngewebe (Meningoenzephalitis); jeder Zehnte erleidet zudem noch eine Entzündung des Rückenmarks. Wenn Gestochene die Zecke innerhalb der ersten zwölf Stunden entdecken und entfernen, ist das Infektionsrisiko sehr gering.

Impfung statt Leichtsinn

Am liebsten halten sich Zecken in Büschen und Gräsern auf; höher als 1,50 Meter wagen sie sich in der Regel nicht. Bedenklich: Obwohl eine Impfung effektiv vor FSME schützt, geht die Impfquote gegen die Infektion zurück. Experten gehen davon aus, dass in FSME-Risikogebieten bis zu fünf Prozent der Spinnentiere die Erreger in sich tragen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegen solche Gebiete vor allem in Süddeutschland, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Sachsen. Regelmäßig registrieren die Experten jedoch auch in anderen Bundesländern einzelne FSME-Fälle. 

 

ViZ FSME: mehr als ein Drittel mit neurologischen Schäden

Infografik FSME: neurologische Spätfolgen

 

Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Neurologie