Erkältungen: mindestens 50 Prozent durch Rhinoviren

Im Winter fühlen sich Erreger von Atemwegsinfektionen besonders wohl. Das gilt nicht nur für SARS-CoV-2. Auch Erkältungsviren verbreiten sich bei Kälte leichter. Besonders häufig lösen Rhinoviren Atemwegsinfektionen aus. Sie sind die am meisten verbreiteten Viren beim Menschen und stecken hinter mindestens 50 Prozent aller Erkältungen.

Junge Frau liegt mit Erkältung im Bett.

Rhinoviren: mehr als 100 unterschiedliche Typen

Mediziner*innen kennen mehr als 100 unterschiedliche Typen von Rhinoviren. Die Erreger führen meistens dazu, dass sich die Nasenschleimhaut entzündet (Rhinitis). Der Organismus entwickelt nach einer Infektion keine Immunität – man kann sich immer wieder neu mit diesen Viren anstecken. Die gute Nachricht: Rhinoviren breiten sich in der Regel in den oberen Atemwegen aus und nach etwa einer Woche ist das Schlimmste meist überstanden. Halsschmerzen klingen im Durchschnitt vier Tage nach der Erkrankung wieder ab, der Schnupfen wird ab dem fünften Tag schwächer.

Ein Viertel der Erkältungen: Ursache unklar

Zwar kennen Fachleute insgesamt über 200 Erkältungsviren. Dennoch ist bei einem Viertel der Erkrankungen nicht klar, welche Erreger sie verursachen. Zudem forschen Mediziner*innen an Impfstoffen gegen Rhinoviren. Das ist jedoch ein ehrgeiziges Unterfangen. Zwar lassen sich die Eigenschaften der Viren dank molekulardiagnostischer Verfahren genau bestimmen. Allerdings verteilen sich die über 150 Subtypen der Viren nicht nur auf drei Untergruppen. Sie nutzen zudem ganz unterschiedliche Rezeptoren für ihren Eintritt in die menschlichen Zellen. Das erschwert es, eine übergreifende Antigen-Antikörper-Reaktion mittels Impfung zu ermöglichen