Diabetes: 48 Prozent messen falsch

Diabetes-Patienten sollten ihre Blutzuckerwerte regelmäßig messen. Allerdings verlässt sich fast die Hälfte der Betroffenen (48 Prozent) ausschließlich auf die quartalsweise Messung beim Arzt. Experten empfehlen jedoch Tagesprofile, um Abweichungen und Unterzuckerungen frühzeitig zu erkennen – auch für Typ-2-Diabetiker ohne Insulintherapie.

Frau misst eigenen Blutzuckerspiegel mit Blutzuckermessgerät am Finger

Strukturierte Selbstmessung sichert stabilen Blutzuckerwert

Genaue Vorschriften, wer seinen Blutzucker wann messen muss, gibt es nicht. Mediziner sind sich jedoch einig, dass regelmäßige Messungen helfen, den Glukosegehalt im Blut dauerhaft stabiler zu halten. Einmaliges Messen am Morgen reicht dafür ebensowenig wie eine Kontrolle beim Arzt alle zwölf Wochen. Besser: den Blutzucker zu besonders aussagekräftigen Zeitpunkten über den Tag verteilt kontrollieren, etwa vor jeder Mahlzeit und eineinhalb bis zwei Stunden danach sowie vor der Nachtruhe. In besonderen Fällen hilft es zudem, die Glukosewerte auch nachts noch einmal zu prüfen – etwa wenn Betroffene zu nächtlichen Unter- oder Überzuckerungen neigen.

Krankheit besser verstehen

Ein gutes Krankheitsmanagement mittels Selbstmessung macht Diabetiker unabhängiger von Sorgen und Ängsten. Sie lernen ihren Stoffwechsel besser kennen und können besser einschätzen, ob sie bei Faktoren wie Stress, Erkrankungen oder etwa im Urlaub ihren Insulinspiegel nachregulieren müssen. Auch zu Beginn der Insulintherapie sowie bei der Umstellung auf neue Medikamente empfehlen Leitlinien, den Glukosewert eng im Blick zu behalten. Die Motivation, sich um einen gesünderen Lebensstil zu bemühen, kann ebenfalls steigen: So zeigen etwa Blutzuckermessungen vor und nach einem Spaziergang oder einer Radtour, wie gut Bewegung den Blutzucker senken kann.

 

Quellen:

Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft

Diabetesportal DiabSite

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