Darmkrebs: 17 Prozent weniger Neuerkrankungen bei Älteren

Darmkrebsvorsorge wirkt – das belegen auch Statistiken des Robert Koch-Instituts (RKI). Die Experten beobachten, dass die Erkrankungsraten abhängig vom Alter ab 2003 sinken. Von 2002 bis 2014 ging die Zahl der Neuerkrankungen in der Altersgruppe 50 bis 74 Jahre um 17 Prozent zurück. Von 2015 auf 2016 sank die Rate der Neuerkrankungen ebenfalls weiter: 2015 registrierte das RKI 59.740 neu an Darmkrebs erkrankte Patienten, 2016 waren es 55.400.

Stuhltest: 60 Prozent Teilnahmequote sind zu schaffen!

Der Einstieg in die Darmkrebsvorsorge erfolgt mittels immunologischem Stuhltest. Seit 2019 werden Versicherte auch hierzulande mit einem persönlichen Anschreiben zum Stuhltest eingeladen. Fachleute hoffen, so mehr Menschen zur Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung zu motivieren. Andere Länder haben mit dem Einladungsverfahren bereits gute Erfahrungen gemacht. In den Niederlanden etwa beteiligen sich 60 Prozent der Versicherten an der Früherkennung mit Stuhltests.

Darmspiegelung: 25 Prozent der Neuerkrankungen verhindern

Als Goldstandard der Darmkrebsvorsorge gilt die Darmspiegelung. Sie steht allen männlichen Versicherten in Deutschland ab 50 Jahren und allen weiblichen Versicherten ab 55 Jahren zu. Nach Berechnungen von Medizinern kann die konsequente Teilnahme an der Darmspiegelung die Zahl der jährlichen Darmkrebserkrankungen langfristig um mehr als ein Viertel senken. Experten setzen sich zudem dafür ein, mit der Darmspiegelung schon deutlich früher zu beginnen. Dafür spricht, dass Hochrechnungen zufolge die Zahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen bei Jüngeren zunimmt. Zwischen 2002 und 2014 lag dieser Anstieg bei Menschen von 25 bis 49 Jahren bei 11 Prozent. Sie haben nur bei besonderen familiären Risiken oder bei bestimmten Vorerkrankungen einen Anspruch auf bezahlte Früherkennung, sodass Darmkrebs bei ihnen häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt wird. Forscher plädieren daher dafür, das Darmkrebs-Screening schon ab 45 Jahren zu starten. 

Weitere Informationen enthält der Beitrag „Im Fokus: Darmkrebs“ auf www.vorsorge-online.de sowie das IPF-Faltblatt „Darmkrebs“ zum Download oder Bestellung.