Broken-Heart-Syndrom: 90 Prozent Frauen

Trauer, Liebeskummer, Ängste und Sorgen: Steht die Psyche unter Hochspannung, leidet mitunter auch das Herz. Betroffene entwickeln eine Stress-Kardiomyopathie: Ihr Herzmuskel verkrampft sich so sehr, dass ähnliche Symptome wie bei einem akuten Herzinfarkt auftreten. In neun von zehn Fällen trifft dieses Broken-Heart-Syndrom Frauen.

So gefährlich wie ein Herzinfarkt

Beim Broken-Heart-Syndrom ist der Herzmuskel durch ein Übermaß an Adrenalin im Körper wie gelähmt und pumpt kaum noch. Daher ähneln die Symptome denen eines Herzinfarkts – mit den für Frauen typischen Anzeichen wie Übel­keit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch oder im Schulter-, Rücken- und Unter­kieferbereich. Bei solchen Beschwerden sollten Betroffene sofort notfallmedizinische Hilfe anfordern. Etwa sechs Prozent aller kardiologischen Notfälle bei Frauen gehen auf das Broken-Heart-Syndrom zurück. Harmlos ist das gebrochene Herz ganz und gar nicht: Jede*r Zwanzigste stirbt, jede*r Zehnte erleidet Komplikationen. Damit ist das Broken-Heart-Syndrom in der Akutphase genauso gefährlich wie ein akuter Herzinfarkt.

Patientinnen überwiegend zwischen 50 und 80 Jahren

Erste Hinweise auf das Broken-Heart-Syndrom können Laborwerte geben. So lassen sich sowohl beim Herzinfarkt als auch beim Broken-Heart-Syndrom erhöhte Werte der Enzyme Troponin und Keratinkinase nachweisen. Liegen zudem auch die Werte einer bestimmten Hormongruppe (Katecholamine) extrem hoch, deutet dies auf ein Broken-Heart-Syndrom hin. Diese werden jedoch nicht standardmäßig bestimmt. Mediziner*innen beobachten, dass das Broken-Heart-Syndrom häufig bei Patientinnen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren auftritt. Die genauen Ursachen kennen sie noch nicht. Eine Vermutung: Der durch die Wechseljahre verringerte Östrogenspiegel macht Frauen anfälliger für Stress.

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