Berufsbedingt: bis zu 10.000 Krebstote jährlich

Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) starben 2010 in Deutschland etwa 1.400 Personen an einem als Berufskrankheit anerkannten Krebsleiden. Je nach Schätzung, so die Experten der DKG, sind sogar zwei bis fünf Prozent aller Krebstodesfälle beruflich bedingt – also etwa 4.000 bis 10.000 jährlich.

Besonders gefährdet sind Arbeitnehmer in der Chemieindustrie sowie der Eisen- und Metall-verarbeitenden Industrie. Auch wer in der Bauwirtschaft oder im Bergbau arbeitet, trägt ein höheres Krebsrisiko. Grund: Die Beschäftigten kommen öfter als andere Arbeitnehmer mit krebsauslösenden Chemikalien, etwa Lösungsmitteln oder Pestiziden, sowie gefährlicher Strahlung und Asbest in Kontakt.

 

Gefährliche Risikostoffe

So können Krebserkrankungen der Lunge, des Kehlkopfes, der Blase, der Haut sowie Blut- und Lymphdrüsenkrebs berufsbedingt entstehen. Lunge und Atemwege sind vor allem durch Gase, Staub oder winzige Fasern (etwa Asbest) gefährdet. Besonders problematisch: Die Risikostoffe sammeln sich in den Atemwegsorganen. Auch  berufsbedingter Blasenkrebs entsteht, weil sich Giftstoffe im Blasengewebe anreichern können.

 

Bei Diagnose anBerufskrankheit denken

Vor allem bösartige Tumoren am Rippen- und Bauchfell sowie am Herzbeutel (Mesotheliome) sollten laut DKG als Berufskrankheit angezeigt werden – unabhängig von der Krankengeschichte. Diese an sich seltenen Tumoren werden vor allem durch Asbest verursacht. Die DKG stuft sie daher als Signaltumoren ein: Ärzte sollten bei jedem Mesotheliom immer an Asbest als Ursache denken und die Patienten entsprechend beraten.

 

Quelle:

Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)

 

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IPF-Faltblatt Blasentumor

IPF-Faltblatt Tumore
Vorsorgefinder (Vorsorgeuntersuchungen für Männer und Frauen)

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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