30-mal mehr in 50 Jahren

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Dengue-Fieber die Tropenkrankheit, die sich am schnellsten auch in Europa ausbreitet. In den letzten 50 Jahren stiegen die Krankheitsfälle weltweit um das 30-Fache; zwischen 2011 und 2014 zählte die WHO 3.000 Fälle in Europa. Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnet das Dengue-Fieber zu den wichtigen Tropenerkrankungen in Deutschland.

Gefährliche Mücken

Ausgelöst wird die fiebrige Infektion von Dengue-Viren. Als Wirte suchen sich die Erreger Stechmücken, die eigentlich in tropischen und subtropischen Ländern leben – die Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke. Durch weltweiten Reise- und Handelsverkehr breitet sich die Tigermücke jedoch immer weiter aus. Experten gehen davon aus, dass sich das Insekt bereits in Bayern und Baden-Württemberg angesiedelt hat. Dazu kommt: Der exotische Blutsauger sucht mit Vorliebe tagsüber nach Opfern und geht dabei ziemlich kompromisslos vor.

 

Bluttest klärt Symptome

Das Dengue-Virus verursacht Symptome, die einer Grippe ähneln: Plötzlich leiden Betroffene an hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Oft kommt auch ein Hautausschlag dazu. Nach Angaben des RKI klingen die Symptome in den meisten Fällen nach etwa einer Woche wieder ab. Gefährlich kann es allerdings für Patienten werden, die sich nach einer überstandenen Erkrankung mit einem anderen Subtyp des Virus anstecken. In solchen Fällen kann die Infektion zu schweren Blutungen und im schlimmsten Fall zum Tode führen. Gegen Dengue-Fieber gibt es keine Schutzimpfung. Aber: Frühe Diagnose und adäquate Behandlung schützen vor schweren Verläufen, so die WHO. Im Zweifel klärt ein Bluttest, ob das exotische Virus hinter den Symptomen steckt.

 

Quellen:

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Bundesgesundheitsblatt Mai 2014

Robert Koch-Institut, EpidBull 43/2013

 

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