Wenn Karneval an die Nieren geht

Weiberfastnacht bis Rosenmontag – zur fünften Jahreszeit gehört traditionell der Straßenkarneval. Im tollen Trubel kann es schon einmal vorkommen, dass die Jecken kalte Füße erst zuhause bemerken. Kommt es dann noch zu Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterleib und ständigem Harndrang, hat sich wahrscheinlich eine Blasenentzündung unters Kostüm gemogelt. Gesellt sich Fieber zu den Beschwerden, besteht der Verdacht auf eine Nierenbeckenentzündung. Urintests schaffen Klarheit, so das IPF.

Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF)

Unkomplizierte Harnwegsinfektion mit Teststreifen erkennen

Verursacht wird eine Harnwegsinfektion durch Bakterien. Am häufigsten stecken E.-coli-Bakterien und Enterokokken hinter der Entzündung. Normalerweise bewohnen diese Bakterien den menschlichen Darmund sind dort völlig harmlos. Wandern sie jedoch vom Darmausgang zur Harnröhre, können sich die Harnwege entzünden. Beschränkt sich die Infektion auf Harnröhre und Harnblase, sprechen Mediziner von einer Zystitis. Zur Diagnose prüfen Ärzte mit Teststreifen zunächst, ob der Urin weiße Blutkörperchen enthält. Fällt der Test positiv aus, muss der Verdacht durch eine mikroskopische Untersuchung von Harnsediment auf die Anzahl von weißen und roten Blutkörperchen sowie Bakterien bestätigt werden.

Bei Nierenbeckenentzündung Erreger bestimmen

Mitunter steigt die Entzündung ins Nierenbecken auf. Zusätzlich zu den Blasenbeschwerden schmerzen dann häufig die Flanken, Betroffene fiebern stark, fühlen sich sehr krank und die Nierengegend reagiert empfindlich auf Berührungen. Bestätigen Teststreifen und mikroskopische Untersuchung, dass tatsächlich eine Nierenbeckenentzündung vorliegt, sollten auch die auslösenden Erreger genau bestimmt werden. Dies erfolgt in der Regel mithilfe einer Urinkultur: Im Labor werden aus der Urinprobe Bakterien gezüchtet So können Ärzte das wirksamste Antibiotikum verschreiben – und das Risiko für Resistenzbildungen sinkt.

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