Früherkennung mit Labortests
Bei Früherkennungsuntersuchungen übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Labortests unterstützen das Screening. So spüren immunologische Stuhltests Blut im Stuhl auf, das auf Darmkrebs hinweisen kann. Ergibt die Tastuntersuchung der Prostata einen Krebsverdacht, können Ärzte zusätzlich PSA-Tests durchführen. Die Kassen übernehmen dann die Kosten, obwohl der Test nicht zum Früherkennungsprogramm gehört. Bei wiederholt erhöhten Werten empfiehlt sich eine Biopsie zur Abklärung. Um Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen, untersuchen Labormediziner Abstriche von Muttermund und Gebärmutterhals auf Zellveränderungen. Frauen ab 35 Jahren haben alle drei Jahre Anspruch auf eine Kombinationsuntersuchung: Der Abstrich wird zusätzlich auf krebsauslösende HP-Viren getestet.
Möglichkeiten der Labordiagnostik ausschöpfen
Das Risiko, an Krebs zu erkranken, ist nicht für alle Menschen gleich. Je nach Ausgangslage sind zusätzliche Untersuchungen möglich. Tritt etwa Brustkrebs in der Familie gehäuft auf, übernehmen Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für Tests auf genetische Veränderungen, die Brustkrebs begünstigen. Molekulardiagnostische Tests helfen zudem bei vielen bestehenden Krebsdiagnosen, die Tumore genau zu klassifizieren, den Erfolg einer laufenden Behandlung zu kontrollieren oder Rückfallrisiken zu identifizieren. Durch therapiebestimmende Diagnostik lässt sich immer häufiger die Anwendung von Arzneimitteln individuell anpassen. Labortest und Arzneimittel ergänzen sich. Diese Labortests werden als Companion Diagnostics (therapiebegleitende Diagnostika) bezeichnet.