Weltkrebstag: Früherkennung statt Kopf in den Sand

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Für viele Krebsarten gilt: Je früher sie diagnostiziert werden, desto besser stehen die Chancen, wieder gesund zu werden. Einige Tumore wie Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Hautkrebs sind frühzeitig erkannt sogar oft noch heilbar. Regelmäßig zur Früherkennung zu gehen hilft dabei, Tumorerkrankungen rechtzeitig zu erkennen, so das IPF.

HPV-Test verbessert Früherkennung bei Gebärmutterhalskrebs

Die Mehrzahl der Fälle von Gebärmutterhalskrebs (etwa 70 Prozent) geht auf chronische Infektionen mit zwei Typen von Humanen Papillom-Viren (HPV) zurück. Darum gehört seit Anfang 2020 ein molekulardiagnostischer HPV–Test zur Krebsvorsorge. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren haben wie bisher einmal jährlich Anspruch auf eine zytologische Untersuchung (PAP-Test). Bei auffälligen PAP-Befunden können Frauen ab 30 Jahren einen HPV-Test zur Abklärung in Anspruch nehmen. Er zeigt, ob der Gebärmutterhals mit HP-Viren infiziert ist. Wesentliche Neuerung: Frauen ab 35 Jahren steht alle drei Jahre ein kombiniertes Screening zu. Dabei werden die zytologische Untersuchung und der molekulare HPV-Test durchgeführt. Die sogenannte Ko-Testung bietet mehr Sicherheit als die alleinige zytologische Untersuchung.

Vorsorge dem persönlichen Risiko anpassen

Manche Menschen tragen ein höheres Risiko, an Krebs zu erkranken – etwa, wenn bereits Familienmitglieder erkrankt sind oder sie an Krankheiten leiden, die Krebs begünstigen. Dann übernehmen die Krankenkassen häufig zusätzliche Untersuchungen; die Betroffenen können zudem früher in die Vorsorge einsteigen. Für Menschen mit familiär erhöhtem Darmkrebsrisiko etwa gilt: Sie sollten bereits zehn Jahre vor dem Alter, in dem bei einem an Darmkrebs erkrankten Familienmitglied die Krankheit erstmals aufgetreten, ist mit der Früherkennung beginnen. Auch für Menschen mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung gelten spezielle Empfehlungen zur Darmkrebsfrüherkennung. Je nach Umfang der Darmentzündung startet die Vorsorge deutlich früher.