Tuberkulose rechtzeitig erkennen

Hierzulande zwar selten, aber keineswegs besiegt: Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert in Deutschland jedes Jahr so viele Tuberkulosefälle, dass das WHO-Ziel zum "Niedriginzidenzland" noch nicht gesichert ist. Zum Welttuberkulosetag am Donnerstag, 25. März 2022, informiert das IPF: Rechtzeitige Diagnosen helfen dabei, die Verbreitung von Tuberkulose zu stoppen. Labor-tests schaffen Klarheit.

Weniger Erkrankungen, mehr Infektiosität

Erfreulich: Grundsätzlich nimmt die Zahl der Menschen in Deutschland, die an Tuberkulose erkranken, ab. Allerdings: Expert*innen beobachten, dass der Anteil offener Lungentuberkulosen deutlich ansteigt. Zwar können die Tuberkulose auslösenden Bakterien auch andere Bereiche des Körpers befallen. Den Meldedaten des RKI zufolge tritt die Infektion jedoch überwiegend in der Lunge auf. Besonders ansteckend sind Erkrankte, bei denen im Auswurf so viele Bakterien vorhanden sind, dass diese bereits unter dem Mikroskop sichtbar sind („mikroskopisch positiv“). Registrierten die Expert*innen 2017 noch 43,4 Prozent dieser Fälle, stieg der Anteil 2020 auf 50,3 Prozent.

Tuberkulose frühzeitig diagnostizieren

Im Kampf gegen Tuberkulose setzen Fachleute auch auf Früherkennung. Das RKI weist etwa darauf hin, dass Mediziner*innen bei Symptomen wie länger bestehendem Husten, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsabnahme immer auch an Tuberkulose denken sollten. Bei Verdacht auf Lungentuberkulose bringt die Laboranalyse von Sekret aus den tieferen Atemwegen Klarheit. Labormediziner*innen testen die Proben nicht nur auf Tuberkulose-Erreger. Mittels molekulardiagnostischer Tests können sie darüber hinaus feststellen, ob die Erreger bereits gegen typische Tuberkulose-Medikamente resistent sind. Zudem hilft die Analyse der Bakterien-DNA dabei, Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und zu stoppen.

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