Tuberkulose: Ältere besonders betroffen

Etwa ein Drittel aller Tuberkulosepatienten in Deutschland ist 60 Jahre oder älter, so das Robert Koch-Institut (RKI). Problematisch: Nach Angaben der Experten des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK) weisen vor allem ältere Patienten oft keine schweren oder sogar gar keine Symptome auf. Menschen, in deren Umgebung an Tuberkulose Erkrankte leben oder gelebt haben, sollten sich daher auch dann untersuchen lassen, wenn sie sich völlig gesund fühlen, rät das IPF.

Zügige Diagnose mit Labortests

Der Erfolg einer Tuberkulosebehandlung hängt auch vom Alter ab. Schlägt die Behandlung bei den 50 bis 54-Jährigen in deutlich über 80 Prozent der Fälle an, gilt dies nur noch für etwa 75 Prozent der Patienten zwischen 65 und 69 Jahren. Umso wichtiger wird eine schnelle Diagnose. Dazu können Mediziner in schweren Fällen Blut oder Auswurf von Patienten auf DNA-Spuren der Tuberkuloseerreger untersuchen. In der Regel wird die Erkrankung jedoch mittels eines Tests auf Interferon-g im Blut nachgewiesen. Dieses Eiweiß setzen die Abwehrzellen des Immunsystems bei ihrem Kampf gegen die Bakterien frei.

 

Bakterienkultur gegen Resistenzen

Bestätigt sich der Krankheitsverdacht, müssen Labormediziner mit einer Bakterienkultur klären, welcher Bakterienstamm die Tuberkulose verursacht hat – und auf welche Medikamente die Bakterien ansprechen. Diese Resistenzprüfung wird immer wichtiger. So registrierten die Mediziner des RKI 2012 mehr Tuberkulosefälle durch multiresistente Erreger als zwischen 2007 und 2011. In über zwei Prozent der Fälle wirkten die wichtigsten zwei Standardmedikamente nicht mehr.

 

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