STI und HIV: doppelt angesteckt?

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) können jeden treffen. Bleibt eine STI unbemerkt, steigt die Gefahr, sich mit HIV anzustecken. Mediziner*innen nennen dies Huckepack-Infektionen. Frühzeitig erkannt, lassen sich STI gut behandeln. Gleiches gilt inzwischen für eine HIV-Infektion. Zum Welt-AIDS-Tag am Mittwoch, den 1. Dezember 2021 ermutigt das IPF: Besteht der Verdacht auf eine STI, sollten Betroffene sich untersuchen lassen. Labortests schaffen Klarheit.

Immunsystem unter Druck

Viele STI führen zu Entzündungen und kleinen Verletzungen der Schleimhäute. Die winzigen Verletzungen führen dazu, dass Immunzellen verstärkt in die betroffenen Schleimhäute wandern. Da HIV die körpereigenen Abwehrkräfte befällt, wird die Aufnahme des Virus wahrscheinlicher. Umgekehrt gilt: Stecken sich Menschen mit HIV, die noch nicht behandelt werden, zusätzlich mit einer anderen STI an, gerät ihr Immunsystem in Stress. Dann vermehren sich unter Umständen die HI-Viren im Körper, so dass Betroffene bei ungeschütztem Sex ihre Partner*innen leichter anstecken können.

Labortests spüren STI auf

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sollte zur Vermeidung von Huckepack-Infektionen vor allem auf Syphilis, Gonorrhö (Tripper) und Chlamydien geachtet werden. Chlamydien und Tripper sind die beiden häufigsten STI. Syphilis tritt zwar deutlich seltener auf, die Geschwüre im Frühstadium begünstigen jedoch eine Infektion mit HIV. Bei der Diagnose von STI helfen Labortests. Chlamydien lassen sich mittels Abstrich und Urintest feststellen; Syphilis weisen Labormediziner*innen mittels Antikörpern gegen die Erreger im Blutserum nach. Um Gonorrhö eindeutig zu diagnostizieren, reicht ein Abstrich von der entzündeten Stelle nicht aus. Um die Infektion sicher nachzuweisen, wird im Labor eine Bakterienkultur der Erreger angelegt.

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