STI und HIV: doppeltes Infektionsrisiko
Viele STI führen zu Entzündungen und kleinen Verletzungen auf den Schleimhäuten. Diese Reizungen führen dazu, dass Immunzellen verstärkt in die betroffenen Schleimhäute wandern und für HI-Viren leichter erreichbar sind. Eine unentdeckte HIV-Infektion in Kombination mit einer anderen STI steigert zudem das Risiko, HIV weiterzugeben. Der Grund: Wird das Abwehrsystem durch mehrere Infektionen belastet, vermehren sich häufig auch die HI-Viren im Körper. Die höhere Virenlast kann dazu führen, dass sich andere Menschen leichter anstecken. Labortests aus Blutproben und Abstrichen klären, ob eine STI vorliegt. Bei Beschwerden im Genitalbereich sollten Betroffene daher nicht zögern, deren Ursache mit Labortests abklären zu lassen.
HIV-Test kann Leben retten
Die Lebenserwartung von Menschen mit HIV entspricht bei rechtzeitiger Diagnose und frühzeitiger Therapie annähernd der normalen Lebenserwartung. Moderne Suchtests der 4. Generation, die Antikörper und HIV-Antigene nachweisen, erkennen schon sechs Wochen nach der Risikosituation eine HIV-Infektion sicher. Die seit Oktober 2018 erhältlichen Selbsttests sind nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts frühestens drei Monate nach einem möglichen Infektionsrisiko aussagekräftig. Bei positivem Ergebnis sollten Betroffene in jedem Fall einen Bestätigungstest beim Arzt oder anonym bei einem Gesundheitsamt oder einer Aids-Hilfe machen.