Sepsis rechtzeitig erkennen

Mehr als 75.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an einer Sepsis. Expert*innen vermuten zudem eine hohe Dunkelziffer, da Sepsis-Fälle oft nicht als solche erkannt und erfasst werden. Labortests sind unverzichtbar, um die Erreger der Infektion genau zu bestimmen und bekämpfen zu können, so das IPF zum Welt-Sepsis-Tag am Montag, den 13. September 2021.

Labortests bei Diagnose und Therapie

Eine Sepsis entsteht, wenn es das Immunsystem nicht schafft, eine lokale Infektion zu kontrolliere. Dann erfassen die von den Erregern produzierten Gifte den gesamten Körper. 80 Prozent der Sepsis-Fälle entwickeln sich außerhalb von Krankenhäusern – eine verdreckte Schürfwunde oder eine verschleppte Grippe reichen als Ursache aus. Bei Verdacht auf eine Sepsis muss es schnell gehen. Spezielle Marker im Blut weisen auf Entzündungsprozesse hin; im Labor angelegte Blutkulturen zeigen, welche Erreger die Mediziner*innen bekämpfen müssen und welche Antibiotika sich dazu am besten eignen. Dafür nehmen sie Blut ab und versuchen, die Keime im Brutschrank zu vermehren. Den Erfolg der Behandlung überwachen Ärzt*innen ebenfalls mit Blutkulturen.

Impfungen reduzieren Infektionsrisiko

Ein vollständiger Impfschutz senkt die Gefahr, dass sich aus Infektionen eine lebensbedrohliche Sepsis entwickelt. Vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten auf vollständigen Impfschutz achten. Dazu gehören Menschen mit Diabetes, einer Krebserkrankung, Dialysepflichtige sowie Menschen mit AIDS. Menschen ohne Milz raten Expert*innen ebenfalls zu einem lückenlosen Impfschutz – die Milz spielt eine wesentliche Rolle bei der Abwehr von Infektionen. Auch wer an einer chronischen Erkrankung etwa von Lunge, Leber oder Herzen leidet, sollte den Empfehlungen der STIKO gemäß geimpft sein.

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