Sepsis: Labortests für Diagnose unverzichtbar

Jedes Jahr sterben hierzulande 60.000 Menschen an einer Sepsis. Besonders gefährdet sind Frühgeborene und ältere Patienten. Wird die Infektion des gesamten Organismus frühzeitig erkannt und behandelt, verbessern sich die Überlebenschancen um 50 Prozent. Auch die Gefahr für Langzeitfolgen sinkt, wenn die Behandlung so früh wie möglich einsetzt. Zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September 2019 informiert das IPF: Laboruntersuchungen sind sowohl bei der Erstdiagnose als auch bei der Diagnose von Spätfolgen unverzichtbar.

Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF)

Warnzeichen ernst nehmen

Sepsis-Erkrankungen können sowohl aus Krankenhausinfektionen als auch aus ambulant behandelten Infektionen entstehen. Alarmsignale sind laut der Deutschen Sepsis-Hilfe Fieber oder Untertemperatur, hoher Puls, niedriger Blutdruck, beschleunigte Atmung und plötzliche Verwirrtheit. Erkrankte sehen zudem häufig blass bzw. grau-fahl aus. Treten nur einige solche Symptome während oder nach einer Infektion gemeinsam auf, raten Experten dazu, sofort den Notarzt zu rufen. In Krankenhäusern sollen regelmäßige Bluttests klären, ob eine Infektion außer Kontrolle zu geraten droht. Labortests erkennen Warnzeichen wie erhöhte Entzündungswerte. Eine Blutkultur ist unerlässlich, um die Erreger zu identifizieren und zügig das richtige Antibiotikum zu verabreichen.

Sepsis erhöht Epilepsie-Risiko

Studien zeigen: Nach einer überstandenen Sepsis erleiden Betroffene bis zu 7,5-fach häufiger epileptische Anfälle als Menschen, die nie eine Sepsis hatten. Ärzte sollten Patienten, die plötzlich unter epileptischen Anfällen leiden, nach einer Sepsis in der Krankengeschichte fragen; Betroffene sollten Ärzte auf eine überstandene Sepsis hinweisen. Labortests unterstützen die Suche nach dem wahren Auslöser: Analysen der Rückenmarksflüssigkeit und des Blutserums auf Antikörper klären, ob Erkrankungen des Zentralnervensystems oder Autoimmunreaktionen die Anfälle auslösen; Blutbild und Hormonwertbestimmung von Schilddrüse und Nebennieren klären, ob Stoffwechselstörungen vorliegen.