Osteoporose ist auch Männersache

Etwa 20 Prozent aller Osteoporose-Fälle betreffen Männer. Häufigste Form der Erkrankung ist die sogenannte sekundäre Osteoporose. Sie entsteht als Begleiterscheinung anderer Grunder-krankungen. Dazu gehören unter anderem Leber- und Nierenfunktionsstörungen sowie eine Schilddrüsenüberfunktion und Diabetes. Zum Welt-Osteoporose-Tag am Donnerstag, den 20. Oktober 2022 informiert das IPF: Labortests helfen bei der Einschätzung, wie stark die Knochen noch sind. Außerdem zeigen sie, ob bestehende Erkrankungen vorliegen, die sekundäre Osteo-porose begünstigen.

Auf Warnsignale achten

Die Stabilität der Knochen hängt von der Form und Dichte eines Gerüstes aus feinen Knochenbälkchen im Knochen und dem Mineralgehalt ab. Grundsätzlich schwindet bei allen Menschen ab etwa dem 30. Lebensjahr die Knochendichte. Von einer Osteoporose sprechen Fachleute, wenn die Knochen entweder sehr schnell oder besonders porös werden. In der Regel verläuft der Knochenschwund unbemerkt. Erste Hinweise können jedoch unspezifische Rückenschmerzen oder Knochenbrüche sein, die schon bei sehr geringer Belastung aufgetreten sind. Auch wenn Männer deutlich an Größe verlieren und einen Rundrücken ausbilden, empfiehlt sich eine Untersuchung auf Osteoprorose.

Auch Hodenfunktion überprüfen

Fachmedizinische Behandlungsleitlinien empfehlen eine Osteoporose-Diagnostik für Menschen ab 70 Jahren. Je nach individuellem Risiko und Vorerkrankungen sollten Untersuchungen auf Osteoporose schon deutlich früher stattfinden. Um bei Betroffenen eine sekundäre Osteoporose aufzuspüren, raten die Fachmediziner*innen unter anderem zu Blutbild und Blutsenkung, der Überprüfung von Leber- und Nierenwerten und der Schilddrüse. Da bei Männern mit Osteoporose häufig zugleich eine Unterfunktion der Hoden vorliegt, sollte eine Testosteronbestimmung durchgeführt werden, um die Hormonstörung als Ursache abzuklären.