Mit Labortest der Zöliakie auf der Spur

Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen – diese Beschwerden können auf eine Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) hinweisen. In Deutschland erkrankt einer von 100 Menschen daran, so die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft (DZG). Die Krankheit kann jedoch sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen. Antikörper-Tests führen auf die richtige Spur, so das IPF zum Magen-Darm-Tag am Samstag, 7. November 2020.

Junger Mann mit Darmkrebs hält sich die Hände vor den Bauch.

Bluttest auf Antikörper

Zöliakie gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Bei einer Zöliakie wehrt sich das Immunsystem gegen Eiweiße, die der Körper mit der Nahrung aufnimmt. Dabei bildet es bestimmte Antikörper, vor allem gegen Gewebstransglutaminase. Dieses körpereigene Enzym setzt der Organismus bei Zöliakie in größeren Mengen frei. Fachmediziner*innen empfehlen daher in einer Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Zöliakie, vor allem diese sogenannten Gewebs-Transglutaminase-IgA-Antikörper zu untersuchen. Dazu reicht eine Blutprobe aus. Bestätigt der Labortest den Verdacht, braucht es zur Bestätigung der Diagnose noch eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm.

Diagnostik bei Menschen mit erhöhtem Zöliakie-Risiko

Fachmediziner*innen empfehlen zudem: Menschen mit autoimmunen Vorerkrankungen und Verwandte von Menschen mit einer bekannten Zöliakie sollten gezielt auf die Erkrankung untersucht werden. Familienangehörige ersten und zweiten Grades haben ein deutlich höheres Risiko als die übrige Bevölkerung, an einer Zöliakie zu erkranken. Sie sind in zehn bis 15 Prozent der Fälle ebenfalls betroffen. Auch Menschen mit Diabetes, der Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis, Autoimmun-Hepatitis und bestimmten Rheuma-Formen (Sjögren-Syndrom sowie systemischer Lupus erythematodes) sollte eine Antikörperbestimmung von Zöliakie-typischen Antikörpern angeboten werden.