Nebenwirkungen mit Labortests erkennen
Ob vorübergehend oder dauerhaft: Alle Medikamente können zu Nebenwirkungen führen. Für bestimmte Arzneien empfehlen Fachgesellschaften daher regelmäßige Laborkontrollen. Dazu gehören etwa Psychopharmaka, Medikamente gegen Blutgerinnsel und Entzündungen, Mittel bei Epilepsie oder auch Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Blut- und Urintests zeigen, ob sie wichtige Organe belasten. Funktionieren etwa Nieren oder Leber nicht mehr gut, leidet auch die körpereigene Entgiftung. Wie häufig die Kontrollen stattfinden sollten, hängt vom Wirkstoff ebenso ab wie von der individuellen Krankengeschichte.
Labortests für passende Therapie im Alter
Ein höheres Lebensalter bedeutet zumeist auch mehr Medikamente. Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände nehmen hierzulande über sieben Millionen Menschen ab 65 Jahren täglich fünf oder mehr Arzneimittel ein, in der Altersgruppe zwischen 75 und 80 Jahren jeder Dritte mehr als acht Medikamente. Wechselwirkungen lassen sich nicht mehr zuverlässig vorhersagen. Das kann unerwünschte Folgen haben: Bis zu 30 Prozent der Krankenhauseinweisungen älterer Menschen gehen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurück. Umso wichtiger ist es, die Dosis der einzelnen Medikamente möglichst fein abzustimmen. Per Bluttest können Ärzte die Wirkstoffkonzentration im Blut bestimmen (Drug Monitoring) und die Medikamentengabe entsprechend anpassen.