Männergesundheit: Testosteronmangel mit Labortests erkennen

Das männliche Sexualhormon Testosteron reguliert nicht nur die Libido von Männern. Es beeinflusst auch eine Vielzahl körperlicher Prozesse wie den Muskel-, Fett-, Knochen- und Zuckerstoffwechsel. Krankheits- oder altersbedingt können Männer einen Testosteronmangel entwickeln, der die Gesundheit beeinträchtigt. Zum Internationalen Männertag am Donnerstag, 19. November 2020, informiert das IPF: Labortests zeigen, ob eine Testosteron-Ersatztherapie (TRT) notwendig ist.

Natürlich oder schon mit Krankheitswert?

Als Normwert bei erwachsenen Männern gilt eine Testosteron-Gesamtkonzentration im Blutserum von über 12,0 nmol/L. Ab etwa dem 40. Lebensjahr sinkt der Wert ab – bei ansonsten gesunden Männern jährlich um 0,4 bis ein Prozent. Zwischen zehn bis 45 Prozent der älteren Männer weisen erniedrigte Testosteron-Spiegel auf. Ob diese jedoch behandlungsbedürftig sind, hängt auch von klinischen Symptomen ab. Dazu gehören unter anderem ein reduziertes Hodenvolumen, Abbau von Muskelmasse, Blutarmut und Störungen der Sexualfunktionen. Auch Beschwerden wie depressive Verstimmung oder verminderte kognitive Fähigkeiten sind möglich.

Labortests zur Diagnose und Therapiekontrolle

Treten zu geringe Testosteronwerte und körperliche Symptome gleichzeitig auf, sprechen Mediziner*innen von Hypogonadismus. Zwei Bluttests, die jeweils zu geringe Werte ergeben, bestätigen die Diagnose. Dabei sollten Ärzt*innen darauf achten, die Blutprobe um ungefähr die gleiche Uhrzeit zu entnehmen, da der Wach-Schlaf-Rhythmus der Betroffenen die Werte beeinflusst. Je nach Ergebnis empfiehlt sich eine Testosteron-Ersatztherapie. Bei Männern mit angeschlagener Herz-Kreislauf-Gesundheit kann sie das Thromboserisiko erhöhen. Daher sollten zudem regelmäßig die Blutwerte Hämoglobin und Hämatokrit kontrolliert werden.

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