Lebensmittelallergie bei Kindern

Juckreiz am ganzen Körper, Schwellungen im Gesicht, Grummeln im Bauch: Expert*innen gehen davon aus, dass etwa vier Prozent der Kinder hierzulande allergisch auf Nahrungsmittel reagie-ren. Liegt bereits eine ausgeprägte Neurodermitis vor, sind es sogar 30 Prozent. Ob hinter den Beschwerden tatsächlich einen Allergie steckt oder eine Intoleranz, zeigen Labortests. Bei der Diagnose gilt es zudem zu klären, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Allergie handelt. Auch dabei helfen Labortests, so das IPF zum Deutschen Lebensmittelallergietag am Dienstag, 21. Juni 2022.

Holzfigur mit roten Punkten schreckt vor Allergien auslösenden Lebensmitteln zurück

Allergie oder Intoleranz?

Unverträglichkeit bedeutet nicht gleich Allergie. Zwar führen sowohl eine Nahrungsmittelallergie als auch Nahrungsmittelintoleranzen zu Beschwerden. Allerdings ist nur bei einer Allergie eine überschießende Reaktion des Immunsystems der Grund für die Symptome. Im schlimmsten Falle kann es zu einem allergischen Schock kommen. Dieses Risiko besteht bei einer Nahrungsmittelintoleranz nicht, da die Beschwerden von anderen organischen Fehlfunktionen ausgelöst werden. So fehlen dem Körper etwa bei einer Laktoseintoleranz bestimmte Enzyme, um den Milchzucker zu verdauen. Bei der Diagnose kommen unter anderem Bluttests auf allergieauslösende Antikörper gegen die verdächtigten Nahrungsmittel zum Einsatz. Ihre Aussagekraft gewinnen die Tests vor allem im Zusammenspiel mit weiteren Untersuchungsergebnissen.

Kreuzallergien erkennen

Gerade bei Jugendlichen können Nahrungsmittelallergien als sogenannte sekundäre oder Kreuzallergie auftreten. Betroffene entwickeln zunächst häufig eine Pollenallergie. Diese führt später dazu, dass der Organismus auch auf bestimmte Nahrungsmitteln reagiert. Der Grund: Die allergieauslösenden Eiweißbausteine in Pollen und Nahrungsmitteln ähneln sich so sehr, dass das Immunsystem sie nicht mehr unterscheiden kann. Für die Behandlung ist es jedoch wichtig, die zugrundeliegende Allergie zu kennen. Molekulardiagnostische Tests tragen zur Klarheit bei: Labormediziner*innen messen aus einer Blutprobe einzelne Bestandteile der Allergene und identifizieren das krankmachende Protein.

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