Knochenschwund rechtzeitig erkennen

Experten gehen davon aus, dass in Deutschland rund sechs Millionen Menschen an Osteoporose leiden. Neben natürlichen Ursachen wie der Hormonumstellung in den Wechseljahren kann der Knochenschwund auch in Folge einer längeren Behandlung mit Kortison auftreten. Etwa 300.000 aller Osteoporose-Patienten sind davon betroffen. Zum Welt-Osteoporose-Tag am Sonntag, 20. Oktober, informiert das IPF: Labortests zeigen, wie stabil die Knochen noch sind.

Notwendige Therapie mit Folgen

Bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma, Autoimmun­erkrankungen oder Allergien können Betroffene nicht immer auf eine Kortisonbehandlung verzichten. Oft lindern die Medikamente die Entzündungen und damit verbundene Schmerzen. Das eigentlich lebenswichtige Hormon kann jedoch dazu führen, dass die Knochen porös werden. Experten beobachten, dass bereits nach wenigen Monaten Therapie auch bei einer niedrigen Dosis deutlich mehr Knochenbrüche durch Osteoporose auftreten als bei Menschen, die nicht auf Kortison angewiesen sind. Fachgesellschaften empfehlen zusätzlich zum Kortison Medikamente, die die Knochen schützen. Diese sollten noch ein Jahr über das Ende der Kortison-Therapie hinaus eingenommen werden.

Labortests helfen bei Risikoeinschätzung

Behandlungsleitlinien empfehlen bestimmte labormedizinische Untersuchungen, um eine sekundäre Osteoporose rechtzeitig zu erkennen. Anhand von Blut- und Urintests lässt sich die Versorgung des Körpers mit Kalzium einschätzen. Auch wer nicht auf Kortison angewiesen ist, kann sich Klarheit über seine Knochengesundheit verschaffen. Ab einem gewissen Alter ist es sinnvoll, bestimmte Biomarker im Blut bestimmen zu lassen – möglichst je einen, der den Knochenaufbau sowie den Knochenabbau abbildet. Für Frauen empfiehlt sich diese Untersuchung ab einem Alter von 50 Jahren oder zwei Jahre nach der letzten Regelblutung; für Männer ab 55 Jahren alle fünf Jahre. Auch der Spiegel des Nebenschilddrüsenhormons Parathormon im Blut kann Hinweise darauf geben, wie stabil die Knochen sind.

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