Im Alter: Medikamente nach Maß

Das Herz macht Beschwerden, die Knochen schmerzen, der Kreislauf schwankt – im Alter kommen oft mehrere Krankheiten zusammen. Dadurch schlucken ältere Patienten auch mehr Medikamente. Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) müssen 42 Prozent der Patienten über 65 Jahre fünf oder mehr verschiedene Wirkstoffe ein-nehmen. Um die Risiken von Wechsel- und Nebenwirkungen zu vermeiden, rät das IPF, regel-mäßig den Medikamentenspiegel im Blut überprüfen zu lassen

Genau dosieren

Gerade ältere Patienten können auf Medikamente sensibel reagieren. Da sich Körperbau und Körperfunktionen im Alter wandeln, wirken auch viele Arzneimittel anders auf den Organismus. So verfügen Betagte zum Beispiel über weniger Muskelmasse, ihr Stoffwechsel baut Wirkstoffe daher anders ab. Umso wichtiger wird die individuelle Feinabstimmung der wirksamen Dosis. Dabei hilft moderne Labormedizin: Per Bluttest können Ärzte die Wirkstoffkonzentration im Blut bestimmen (Drug Monitoring) und die Medikamentengabe entsprechend anpassen.

 

Zukunft: Genetisches Profil verrät wirksamstes Medikament

Noch präziser können genetische Testverfahren bei bestimmten Medikamenten angeben, ob und wie sie im Einzelfall wirken. Per Labortest erstellen die Mediziner ein genetisches Profil des Patienten. Anhand dieser Genotypisierung können sie entscheiden, welches Arzneimittel am besten wirkt und wie hoch die Dosis sein muss. Was derzeit nur für einige wenige Medikamente möglich ist, wird in Zukunft für immer mehr Präparate bestimmbar sein. Auf diesem Wege kann die Belastung des Patienten mit Medikamenten so gering wie möglich gehalten werden.

 

Der Tipp der Woche zum Download

Weitere Informationen zu diesen Themen