Tuberkulose: selten, aber steigend
Heute ist die bakterielle Lungeninfektion in Deutschland extrem selten. Allerdings steigen die Fälle der meldepflichtigen Krankheit in Deutschland seit 2012 wieder leicht an. 2015 meldeten Ärzte insgesamt 5.865 Tuberkuloseerkrankungen im Bundesgebiet. Zum Vergleich: Drei Jahre zuvor registrierten die Gesundheitsbehörden nur 4.213 Fälle. Frühzeitig diagnostiziert und behandelt muss heutzutage niemand mehr an der einst gefürchteten Schwindsucht sterben. Immunologische Bluttests zeigen, ob im Organismus bestimmte Abwehrzellen vorhanden sind, die den Kontakt mit Tuberkulosebakterien nahe legen. Benötigen Mediziner die Diagnose etwa aufgrund schwerer Vorerkrankungen der Patienten besonders schnell, nutzen Labormediziner molekularbiologische Tests. Sie spüren Erreger-DNA im Blut oder Sputum auf.
Immungeschwächte sind stärker gefährdet
Weltweit hat die Tuberkulose ihren Schrecken noch lange nicht verloren. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört sie mit weit über einer Million Todesopfer jährlich zu den tödlichsten Infektionskrankheiten unserer Zeit. Die Ansteckungsgefahr erhöht sich unter anderem bei Reisen in einige afrikanische und asiatische Länder. Außerdem sind Menschen mit geschwächter Immunabwehr wie Beispiel HIV-Infizierte und Ältere stärker gefährdet. Dass von Flüchtlingsunterkünften ein größeres Risiko für die Bevölkerung ausgeht, ist aber unwahrscheinlich: Mediziner untersuchen neu angekommene Asylsuchende routinemäßig auf Tuberkulose und leiten gegebenenfalls eine Behandlung ein.
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IPF-Faltblatt Tuberkulose