Brustkrebs: wie personalisierte Medizin hilft

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Bei etwa einem Viertel aller Frauen mit Brustkrebs treten vermehrt Brustkrebsfälle in der Familie auf. Moderne Laborverfahren erkennen genetische Risikofaktoren. Sie helfen zudem dabei, die Krankheit im Rahmen einer personalisierten Medizin möglichst zielgerichtet zu behandeln und den Therapieerfolg zu überwachen, so das IPF anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober.

Mit Analyse von Erbgut und Genaktivität zu erfolgreicherer Therapie

Untersuchungen des Erbguts von Krebszellen machen deutlich, dass sich die Zelleigenschaften der Tumoren von Patientin zu Patientin deutlich unterscheiden. Molekulardiagnostische Verfahren zeigen, welche Therapie den Erkrankten am besten hilft: Labormediziner*innen analysieren Erbgut und Genaktivität der Tumorzellen. Auf der Grundlage der Ergebnisse können Ärzt*innen dann Medikamente auswählen und kombinieren, die die Krebszellen möglichst zielgerichtet angreifen. Studien zeigen: Diese personalisierte Medizin ermöglicht Therapien, mit denen Betroffene länger und besser leben können. Zudem lassen sich die Medikamente genauer dosieren, sodass im besten Fall auch weniger Nebenwirkungen auftreten.

 

Gentests für Risikopatient*innen

Manche Frauen tragen genetisch bedingt ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Das Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs empfiehlt einen Test auf BRCA-Genveränderungen, wenn mehrere weibliche Familienmitglieder an Brustkrebs bzw. Eierstockkrebs erkrankt sind. Bei Frauen mit Verdacht auf Brustkrebs gehört ein Test auf bestimmte Rezeptoren (HER2-Rezeptor) nach einer Biopsie inzwischen zur Routine. Zeigt die Gewebeprobe, dass der Tumor über besonders viele HER2-Rezeptoren verfügt, sprechen Betroffene voraussichtlich gut auf eine Behandlung mit Antikörpern an. Patientinnen ohne diese Genveränderung brauchen in der Regel andere Medikamente.

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