Blutgerinnung aus dem Gleichgewicht

Neun von zehn Erwachsenen in Deutschland haben zumindest leichte Veränderungen der Beinvenen, Krampfadern gehören zu den häufigsten Venenleiden. Das berichten Experten des Robert Koch-Instituts (RKI). Die blauen Verästelungen unter der Haut sind weit mehr als ein Schönheitsfehler. Ausgedehnte Krampfadern steigern auch das Thromboserisiko. Zum Deutschen Venentag am 25. April 2015 rät das IPF: Wer zu Krampfadern neigt, sollte vorsorglich seine Blutgerinnung untersuchen lassen.

Risikofaktoren für gefährliche Blutgerinnung

Thrombosen entstehen, wenn Blutgerinnsel die Adern immer weiter verengen. Mehr als 90 Prozent von ihnen bilden sich in den tiefen Venen der Beine und des Beckens. Denn: Venen transportieren das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen, es fließt langsamer als in den Arterien. Zudem sind Venen empfindlicher als Arterien. An kleine Verletzungen ihrer Gefäßwände lagern Blutplättchen schneller an und gerinnen zu einem Pfropfen. Die Zusammensetzung des Blutes beeinflusst die Thromboseneigung ebenfalls. Darum begünstigen Risikofaktoren wie Übergewicht und Rauchen sowie hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft oder Hormontherapie in den Wechseljahren die Entstehung von Thrombosen – vor allem, wenn eine unerkannte Neigung zur Thrombosebildung (Thrombophilie) dazukommt.

 

Bluttest klärt Thrombose-Disposition

Fast zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland tragen seit ihrer Geburt ein erhöhtes Thromboserisiko. Am häufigsten verursacht eine erbliche genetische Mutation der Blutgerinnungsfaktoren. Diese sogenannte APC-Resistenz kann der Arzt durch eine einfache Blutuntersuchung im Labor erkennen. Ob Patienten dazu neigen, Thrombosen zu entwickeln, zeigt auch ein Blick auf die Familie: Litten mindestens drei Familienmitglieder bereits an Blutgerinnseln, steigt die Erkrankungswahrscheinlichkeit für Betroffene auf über 50 Prozent. Spätestens dann sollten Betroffene per Labortest prüfen lassen, wie es um ihre Blutgerinnung bestellt ist.

 

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