Berufskrankheit Blasentumor

Zu den anerkannten Berufskrankheiten gehören Blasentumore. Fachgesellschaften gehen von jährlich 100 bis 200 solcher Fälle aus. Zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2019 informiert das IPF: Immer wiederkehrende Blasenentzündungen, starker Harndrang, Blasenkrämpfe und blutiger Urin können auf bösartige Veränderungen hinweisen. Bei solchen Beschwerden sollten Arbeitnehmer, die mit Gefahrenstoffen umgehen, unbedingt beim Arzt ihre beruflichen Tätig-keiten zur Sprache bringen – auch, wenn diese schon länger zurückliegen. Moderne Labortests helfen dabei, Tumore frühzeitig zu entdecken.

Gefahrenstoffe für die Blase

Männer erkranken deutlich häufiger an berufsbedingtem Blasenkrebs als Frauen. Der Grund: Risikostoffe kommen vor allem in traditionell männerdominierten Branchen zum Einsatz. So werden etwa aromatische Amine im Malerhandwerk sowie der Tabak-, Leder- oder Gummiindustrie verarbeitet; in der Schifffahrt verstärken Dieselabgase das Krebsrisiko; Schwermetalle setzen den Arbeitnehmern in der metallverarbeitenden Industrie zu. Zwar kommen die meisten Arbeitsprozesse mittlerweile ohne Amine aus. Da zwischen dem Kontakt mit Gefahrenstoffen und der Krebsentstehung jedoch eine lange Zeitspanne liegt, werden Harnblasenkarzinome weiterhin als Berufskrankheit anerkannt.

Früherkennung mit kombinierten Diagnoseverfahren

Um einen Blasentumor aufzuspüren, untersuchen Fachärzte eine Urinprobe unter dem Mikroskop auf bösartig veränderte Zellen (Urinzytologie). Im Frühstadium lassen sich Tumorzellen mit dieser Methode jedoch nur sehr schwer nachweisen. Labortests spüren Biomarker wie Proteine und Antigene schon im Frühstadium einer Blasenkrebserkrankung auf. Zudem wachsen manche Tumore flach an der Harnblasenwand entlang, sodass sie sich mit bildgebenden Verfahren nur schwer erkennen lassen. Gerade für solche Tumore empfehlen Experten, die Diagnostik um sensible Labortests zu erweitern.