Versäumte HPV-Impfungen bis 20 Jahre nachholen

Werden Frauen erst jenseits des 20. Lebensjahres gegen HPV geimpft, ist der Schutz fraglich, berichten US-Forscher. Sie plädieren deshalb für einen möglichst frühen Beginn der Impfserie. In Deutschland soll die HPV-Impfung bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.

Bester Schutz: Komplette Impfung vor 21 Jahren

Ein Forscherteam um Professor Michael J. Silverberg T stellte in einem Vergleich geimpfter und nichtgeimpfter Frauen fest: Von den Frauen, bei denen die Mediziner Neoplasien feststellten, hatten knapp zwei Drittel mindestens eine Dosis der HPV-Impfung erhalten. Der größte Schutz vor Zellveränderungen ergab sich bei Frauen mit kompletter Impfserie, die im Alter von 14 bis 20 Jahren mindestens eine Dosis erhalten hatten. Kein signifikanter Schutz ergab sich bei Frauen, die erst im Alter ab 21 Jahre die erste Impfdosis erhalten hatten oder bei denen die Impfserie unvollständig blieb. Nach den Daten der Studie ist der Schutz umso wirksamer, je früher geimpft wird.

STIKO empfiehlt komplette Impfung vor erstem Geschlechtsverkehr

In Deutschland rät die Ständige Impfkommission in ihren aktuellen Empfehlungen: "Auch bisher ungeimpfte Frauen, die älter als 17 Jahre sind, können von der HPV-Impfung profitieren." Nach individueller Prüfung von Nutzen und Risiken sollten Frauen daher darauf hingewiesen werden. Die STIKO rät allerdings auch wegen der hohen HPV-Durchseuchung in Deutschland: "Die vollständige Impfserie gegen HPV sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein."

 

Quelle:

Ärztezeitung

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