Verdacht auf Prostatavergrößerung: Labordiagnostik gehört dazu

Leiden Männer unter Symptomen des unteren Harntrakts liegt nicht immer eine vergrößerte Prostata oder eine Blasenentleerungsstörung vor. Und selbst bei einem benignen Prostatasyndrom (BPS) besteht oft keine Korrelation zwischen den Symptomen und der Prostatagröße. Urologen empfehlen im Rahmen der Basisdiagnostik auch Laboruntersuchungen.

Urinstauts, Kreatininwert und PSA

Stellen sich die Patienten mit Symptomen wie etwa Nykturie, schwacher Urinstrahl, hohe Miktionsfrequenz, Tröpfeln oder Inkontinenz vor, sollten Ärzte zur Abklärung der Ursache auch bestimmte Laborwerte erheben. Ein Urinstatus dient vor allem dem Ausschluss möglicher Differenzialdiagnosen wie etwa Harnwegsinfektionen. Sollte der Urintest eine Hämaturie ergeben, bedarf es unbedingt einer erweiterten Diagnostik. Bei weiteren Laboruntersuchungen stehen vor allem Kreatinin und PSA im Mittelpunt. Zwar zeigt der Kreatininwert keine direkte Korrelation mit dem IPSS oder dem Prostatavolumen. Allerdings weisen zehn bis 13 Prozent der Patienten mit BPS deutlich erhöhte Kreatininwerte auf. Dazu kommt: Ein BPS bedingt zwie bis drei Prozent aller Fälle von Nierenversagen.

Alle über 45-Jährigen über PSA-Screening informieren

Der PSA-Wert dient zum einen der Abgrenzung gegenüber einem Prostatakarzinom. Laut Leitlinie sollten alle Männer über 45 Jahre mit einer mindestens zehnjährigen Lebenserwartung aktiv über diese Möglichkeit der Früherkennung informiert und über Vor- und Nachteile dieser Laboruntersuchung aufgeklärt werden. Der PSA-Wert erlaubt es aber auch, das Progressionsrisikos des BPS abzuschätzen. Patienten mit einem Serum-PSA-Anstieg um 5 ng/ml haben ein deutlich erhöhtes Progressionsrisiko für das BPS.

 

Quelle:

Medical Tribune