Urologen: PSA-Test soll Kassenleistung werden

Prostata-Krebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Ein einfacher Labortest hilft bei der Früherkennung. Nach weiteren aktuellen Studien fordern Urologen nun: Die Anfangs-Erhebung des PSA-Wertes soll von den Krankenkassen bezahlt werden. Noch in diesem Jahr planen die Mediziner einen Antrag an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).

Mann in Anzug hält sich gefaltete Hände vor die Prostata.

PSA-Test sachgerecht anwenden

Fachmediziner der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sehen die Kritik am PSA-Test schon länger kritisch. Immerhin spürten Ärzte international bei der maßgeblichen PLCO- Studie, die gegen den Nutzen des PSA-Tests spricht, deutliche Mängel auf. Bei sachgerechtem Umgang, so hoffen die Experten, könnten sich die hierzulande die jährlich 12.000 Todesfälle aufgrund von Prostata-Krebs reduzieren. Sachgerecht meint die altersbezogene Anwendung (50 bis 65 Jahre) und die Beachtung des Ausgangswertes entsprechend der S3-Leitlinie Prostatakarzinom zu verstehen.

 

Früherkennung mit PSA-Test

Bisher können Ärzte ihren Patienten den PSA-Test zur Früherkennung nur als Selbstzahlerleistung anbieten. Erst, wenn ein konkreter Krankheitsverdacht entsteht, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten. Experten der DGU betonen, dass seriöse Studien die Effektivität des PSA-Tests nahelegen. Dazu gehört die Europäische Screeningstudie (ERSPC). Sie zeigt, dass eine PSA-basierte Früherkennung die Mortalität am Prostatakarzinom senken kann.