Mehr und länger beatmet
Die Infektionsepidemiologin Kristin Tolksdorf vom Robert Koch-Institut in Berlin und ihre Kolleg*innen untersuchten für ihre Studie die Daten von 69.573 Influenza-Patient*innen und verglichen die Krankheitsverläufe mit Daten von 1.426 COVID-19-Patient*innen. Dabei zeigte sich: Mehr als jede*r fünfte Patient*in mit COVID-19 musste ans Beatmungsgerät (22 Prozent). Bei den Influenzakranken war das nur bei knapp jedem Achten (14 Prozent) notwendig. Zudem dauerte die Beatmung bei COVID-Betroffenen mehr als doppelt so lange. Sie waren im Durchschnitt zehn Tage auf maschinelle Unterstützung angewiesen; die Influenza-Patient*innen konnten im Schnitt nach vier Tagen wieder selbstständig atmen.
Höhere Sterblichkeit trotz niedrigeren Alters
Die Studie ergab zudem, dass COVID-19 auch häufiger zum Tod führt als Influenza. Mehr als jede*r fünfte Kranke mit Coronavirus-Pneumonie starb im Verlauf seiner Erkrankung (21 Prozent). Dieses Schicksal traf dagegen nur gut jeden zehnten Menschen mit einer durch Influenza ausgelöste Lungenentzündung (12 Prozent.) Besonders wichtig: Die Unterschiede lassen sich nicht mit dem Alter erklären und damit die COVID-Patient*innen wesentlich älter – und damit „anfälliger“ – gewesen wären: Ihr Alter betrug im Mittel 73 Jahre, während die Influenzakranken im Mittel vier Jahre älter waren.
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