Studie belegt: COVID-19 bedeutet höhere Sterblichkeit und längere Beatmung als bei Grippe

Seit Beginn der Coronapandemie halten sich hartnäckige Vergleiche zu Gripperkrankungen. COVID-19 sei auch nicht schlimmer als eine Grippe, lautet ein auch heute noch vielfach zu hörendes Vorurteil. Eine Studie des Robert Koch-Institut belegt jetz: Deutlich mehr an COVID-19 Erkrankte als Grippe-Patient*innen müssen beatmet werden, sie benötigen die Beatmung deutlich länger – und zudem liegt die Sterblichkeit deutlich höher.

Mehr und länger beatmet

Die Infektionsepidemiologin Kristin Tolksdorf vom Robert Koch-Institut in Berlin und ihre Kolleg*innen untersuchten für ihre Studie die Daten von 69.573 Influenza-Patient*innen und verglichen die Krankheitsverläufe mit Daten von 1.426 COVID-19-Patient*innen. Dabei zeigte sich: Mehr als jede*r fünfte Patient*in mit COVID-19 musste ans Beatmungsgerät (22 Prozent). Bei den Influenzakranken war das nur bei knapp jedem Achten (14 Prozent) notwendig. Zudem dauerte die Beatmung bei COVID-Betroffenen mehr als doppelt so lange. Sie waren im Durchschnitt zehn Tage auf maschinelle Unterstützung angewiesen; die Influenza-Patient*innen konnten im Schnitt nach vier Tagen wieder selbstständig atmen.

Höhere Sterblichkeit trotz niedrigeren Alters

Die Studie ergab zudem, dass COVID-19 auch häufiger zum Tod führt als Influenza. Mehr als jede*r fünfte Kranke mit Coronavirus-Pneumonie starb im Verlauf seiner Erkrankung (21 Prozent). Dieses Schicksal traf dagegen nur gut jeden zehnten Menschen mit einer durch Influenza ausgelöste Lungenentzündung (12 Prozent.) Besonders wichtig: Die Unterschiede lassen sich nicht mit dem Alter erklären und damit die COVID-Patient*innen wesentlich älter – und damit „anfälliger“ – gewesen wären: Ihr Alter betrug im Mittel 73 Jahre, während die Influenzakranken im Mittel vier Jahre älter waren.

 

Quelle:

Medical Tribune