STI: Männer stärker von Syphilis betroffen als Frauen

Knapp vier von fünf aller in Deutschland gemeldeten Syphilis-Fälle waren 2012 auf Infektionen von Männern zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Epidemiologischen Bulletin Nr. 44. Die gemeldeten Infektionen nahmen vor allem bei Männern zu, die Sex mit Männern haben (MSM).

Die Syphilis-Diagnosen steigen insgesamt an: Für 2012 meldeten Labormediziner und behandelnde Ärzte 4.410 Fälle – rund 19 Prozent mehr als 2011. Dieser Trend setzte sich laut RKI auch im ersten Halbjahr 2013 fort. Dass Männer verstärkt betroffen sind, zeigt neben den Zahlen der Erstinfektionen auch die Anzahl der Reinfektionen: Mindestens jeder fünfte Mann (22,4 Prozent) hatte sich vermutlich erneut mit Syphilis angesteckt.

 

Hauptbetroffene: MSM

Männer, die Sex mit Männern haben, erkrankten besonders häufig wiederholt an Syphilis. Lag der Anteil der Reinfektionen bei MSM vor zehn Jahren noch bei etwa 17 Prozent, wurden 2012 fast doppelt so viele Wiederansteckungen (31 Prozent) gemeldet. Die Erkrankten waren mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren dabei deutlich älter als Patienten mit anderen meldepflichtigen STI. Diese beobachten Mediziner hauptsächlich im Alter von 20 bis 25 Jahren.

 

Regelmäßig vorsorgen, früh erkennen

 Nur etwa die Hälfte aller Syphilis-Infektionen verläuft symptomatisch. Akute Infektionen können dennoch chronisch werden – und dann innere Organe, Blutgefäße, Skelett, Gelenke sowie das zentrale Nervensystem schädigen. Darum sollten Ärzte ihre Patienten auch über STI wie Syphilis informieren. Sie können dann entscheiden, ob sie eine Ansteckung medizinisch abklären lassen möchten. Das RKI empfiehlt, serologische Erstbefunde und Verlaufskontrollen im gleichen Labor durchführen zu lassen, um methodisch-technisch bedingte Abweichungen der Ergebnisse zu vermeiden.

 

Mehr lesen:

RKI-Ratgeber für Ärzte

Epidemiologisches Bulletin des RKI

 

Weitere Informationen zu diesen Themen