Schädel-Hirn-Trauma mit Bluttest diagnostizieren

Ob bei einem Sturz oder Schlag auf den Kopf auch das Hirn verletzt wurde, lässt sich akutellen Studienergebnissen von Wissenschaftlern an der TU München zufolge offenbar gut mit einem Bluttest vorhersagen. Dieser könnte helfen, unnötige CT-Untersuchungen zu vermeiden.

Zwei Biomarker statt Computertomografie

Bei dem Verfahren untersuchen Labormediziner das Blut auf zwei zerebrale Biomarker, die Proteine UCH-L1 (ubiquitin C-terminal hydrolase-L1) und GFAP (glial fibrillary acidic protein). Anhand der Konzentration der Biomarker im Blut konnten die Forscher vorhersagen, ob die Kopfverletzung tatsächlich zu einer Blutung im Gehirn geführt hatte. Für die Studie führten die Mediziner bei mehr als 1900 Patienten in Notaufnahmen in den USA und Europa sowohl den Bluttest als auch ein CT durch. Bei fast allen Patienten (99,6 Prozent) stimmte die Einschätzung der Mediziner auf Basis der Testergebnisse. Damit können sie dem Test eine hohe Verlässlichkeit attestieren.

Auch für Nachweis von kleinen Verletztungen sehr sensitiv

Die beteiligten Ärzte vermuten außerdem, dass der Test auch für den Nachweis von kleinen Verletzungen sehr sensitiv ist und schon geringste Blutungen nachweisen kann, die im CT noch gar nicht sichtbar sind. Das würde aus Sicht der Autoren erklären, warum etwa zwei Drittel der Personen im Bluttest positiv war ohne sichtbare Ergebnisse aus dem CT. Dieses Ergebnis legt laut Studienautoren nahe, dass sich die Zahl der CT-Scans bei Verdacht auf Schädel-Hirn-Traumata um etwa ein Drittel reduzieren ließe.

 

Quelle:

Ärztezeitung

 

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