Rheumapatienten wie Senioren
Die Grippewelle trifft einige besonders hart. Vor allem Rheumapatienten sind gefährdet. Sie sollten sich daher immunisieren lassen. Allerdings schaffen die Standardimpfstoffe bei ihnen häufig keinen ausreichenden Impfschutz, berichten Rheumatologen um Professor Dr. Inés Colmegna von der McGill University in Montreal. Da für Senioren ähnliches gilt, wurde für Menschen mit Rheuma ein hoch dosierter trivalenter Impfstoff zugelassen, die aufgrund einer höheren Immunogenität die Produktion von Antikörpern durch die B-Lymphozyten stärker stimuliert.
Stärkere Immunogenität, anhaltender Effekt
Die Autoren testeten diesen Impfstoff nun an 139 Patienten mit seropositiver rheumatoider Arthritis (RA), die nach unterschiedlichen Behandlungsplänen mit Medikamenten gegen Rheuma behandelt wurden. Die Kontrollgruppe erhielt den niedriger dosierten quadrivalenten Standard. Die hoch dosierte Variante löste eine stärkere Immunogenität aus als der Standard und erhöhte nach 28 Tagen die Chancen auf eine Serokonversion deutlich. Mit Ausnahme des Virusstammes A/H1N1/Michigan hielt der Schutz über mindestens 186 Tage an.
Seroprotektion noch nicht ideal
Nebenwirkungen traten in beiden Studiengruppen ähnlich häufig auf. Keine der beiden Impfstoffe verstärkte die Rheumaaktivität. Dennoch erzielte der hoch dosierte trivalente Impfstoff bei seropositiven Rheumapatienten nur eine unterdurchschnittliche Seroprotektion, bemängelt Professor Dr. Ann Regina Falsey, Infektiologin an der University of Rochester. Angesichts dessen müsse die Suche nach effektiven Vakzinen für dieses extrem infektionsgefährdete Patientengruppe fortgesetzt werden.
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