Restriktive Lungenleiden bei Typ-2-Diabetikern häufiger

Eine Studie deutet darauf hin, das Atemnot und restriktive Lungenerkrankungen (RLD) eine späte Komplikation von Typ-2-Diabetes sein könnten. Die Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) und des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) am Universitätsklinikum Heidelberg stellten zudem fest: Diabetes-Patienten mit RLD hatten zugleich häufig zu viel Eiweiß im Urin.

Lungenleiden als mögliche Spätfolge von Diabetes

Das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Stefan Kopf untersuchte 110 Patienten mit einem langjährigen Typ-2-Diabetes, außerdem 29 Menschen mit neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes, 68 Patienten mit Prädiabetes und 48 Menschen ohne Diabetes auf Stoffwechselstörungen, diabetesbedingte Komplikationen, Atemnot und Lungenfunktion. Dabei zeigte sich: Menschen mit Typ-2-Diabetes leiden signifikant häufiger an Atemnot und restriktiven Lungenerkrankungen als die Kontrollgruppe. 27 Prozent der Langzeit-Diabetes-Patienten waren an RLD erkrankt, bei Menschen mit einem neudiagnostizierten Diabetes waren es nur 20 Prozent. Zudem stellten die Mediziner auch bei neun Prozent der Probanden mit Prädiabetes eine RLD-Erkrankung fest.

Zusammenhang zwischen Lungenerkrankungen und Nierenerkrankungen

Ein weiteres Ergebnis der Studie lautet: RLD sind mit Albuminurie assoziiert. Bei dieser Erkrankung liegt der Anteil des Eiweißes Albumin im Urin zu hoch. Zur korrekten Diagnose bedarf es nach dem Erstbefund der Bestätigung durch mindestens zwei im Abstand von zwei bis vier Wochen gemessenen Bestätigungsuntersuchungen. Dieser Laborbefund kann wiederum auf eine Nierenerkrankung hinweisen. Die Mediziner schließen daraus, dass RDL und Nephropathien aneinandergekoppelt sein können. Sie empfehlen: Patienten mit Diabetes, Nephropathie und Atemnot sollten regelmäßig auf RLD untersucht werden.

 

Quellen:

Universitätsklinikum Heidelberg

Ärzteblatt online