Resistente Keime: RKI bittet Labormediziner um Mithilfe

Carbapenemase-produzierende Enterobacterales (CPE) können aufgrund ihrer enzymatisch bedingten Antibiotika- resistenz schwer therapierbare Infektionen verursachen. Zwar treten sie hierzulande im Vergleich mit anderen europäischen Ländern selten auf. Allerdings beobachten Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) in den letzten Jahren überregionale Häufungen von CPE bei Krankenhauspatienten. Das RKI initiiert daher eine weiterführende Untersuchung.

Überregional häufiger

Seit 2017 nehmen CPE mit den Carbapenemase-Typen NDM-5 und OXA-244 in mehreren Bundesländern zu. Gemeinsam mit dem Nationalen Referenzzentrum für gramnegative Krankenhauserreger (NRZ) geht das RKI in einer weiterführenden Untersuchung der Entwicklung nach. Die Untersuchung umfasst die epidemiologische Analyse der Fälle und eine Erregertypisierung der Isolate. Erste Ergebnisse weisen auf eine Ausbreitung von genetisch sehr eng verwandten OXA-244-produzierenden Escherichia coli hin (klonale Ausbreitung). Zur besseren Bewertung dieses Ausbruchs bittet das RKI die einsendenden Labore um die Übermittlung vollständig ausgefüllter Einsendescheine an das NRZ für gramnegative Krankenhauserreger sowie um die Meldung der Angabe der Carbapenemase-Typen an die zuständigen Gesundheitsämter.

Kostenlose Analyse im NRZ

Das NRZ für gramnegative Krankenhauserreger bietet Untersuchungen zur Abklärung des Verdachts auf Carbapenemasen bei Enterobacterales, Acinetobacter baumannii und Pseudomonas aeruginosa an. Die Abklärung eines Carbapenemase-Verdachts erfolgt kostenfrei, wenn die Einsender möglichst vollständige Informationen zur Herkunft des Isolates mitteilen. Durch eine mikrobiologische Feinanalyse von CPE am NRZ für gramnegative Krankenhauserreger lassen sich Hypothesen über überregional verbreitete Varianten bzw. deren mögliche Zusammenhänge ableiten, die dann im Detail analysiert werden können. Das NRZ für gramnegative Krankenhauserreger beantwortet gern alle Fragen zur Einsendung und Untersuchung.

Kontakt zum NRZ

Kontakt zum RKI, Fachgebiet 37

 

Quelle:

Robert Koch-Institut