Antipsychotika fördern kardiovaskuläre Risikofaktoren
Wurden Schizophreniepatienten wegen eines akuten Koronarsyndroms stationär betreut, hatten sie im Vergleich zu psychisch Gesunden 62 Prozent häufiger ein Major Adverse Cardiac Event. Dazu zählten die Wissenschaftler um Rubina Attar von der Kardiologie der Universitätsklinik Aalborg unter anderem Schlaganfall (+ 51 Prozent) und die Gesamtmortalität (+ 154 Prozent). Länger im Krankenhaus blieben die psychisch kranken Herzpatienten allerdings nicht, fand das Team bei der Analyse dänischer Patientenregister heraus. Eine Erklärung für die insgesamt schlechteren Outcomes wäre die Tatsache, dass im Hinblick auf ihre körperliche Gesundheit Schizophrene generell unterversorgt zu sein scheinen – und es Menschen mit Schizophrenie schwerer fällt, Symptome zu kommunizieren.
Risikofaktoren engmaschig kontrollieren
Frühere Studien erhärten den Verdacht der Unterversorgung. So stellte sich heraus, dass etwa eine Bluthochdruckerkrankung bei 62 Prozent der Betroffenen nicht richtig eingestellt war. Zudem lag der LDL-Wert bei kaum einem Patienten im Normbereich: Eine Hyperlipidämie wurde bei 88 Prozent der Patienten nur unzureichend erkannt und behandelt. Dazu kommt, dass Antipsychotika ohnehin kardiovaskuläre Risikofaktoren fördern. Vor dem Hintergrund, dass Menschen mit Schizophrenie womöglich auch die Adhärenz schwerer fällt, sollten Patienten sowohl ambulant als auch auf Station besonders intensiv medizinisch und sozial betreut werden.
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