Umfangreiche Datenanalyse
Dass manifeste Über- und Unterfunktionen der Schilddrüse das Risiko für Arrhythmien steigern, gehört zum etablierten medizinischen Wissen. Unklar war bisher, inwieweit dies auch für Menschen gilt, bei denen minimale Veränderungen der Schilddrüsenwerte festgestellt werden. Eine aktuelle Studie hat zu dieser Fragestellung eine systematische Übersichtsarbeit mit Metaanalyse erstellt. Grundlage der Arbeit war eine systematische Analyse der internationalen Literatur unter Berücksichtigung von 32 Studien mit 1,3 Millionen Teilnehmer*innen, darunter 18 Studien für die Metaanalyse.
Früher behandeln, strenge Laborkontrollen
Ihr Ergebnis: Eine subklinische Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) war mit einer Risikoerhöhung für schwere kardiovaskuläre Ereignisse um 20 Prozent assoziiert; das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen lag um 44 Prozent höher. Bei einer subklinischen Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) erhöhte sich das Risiko der Patient*innen für schwere kardiovaskuläre Ereignisse um 23 Prozent und für kardiovaskuläre Erkrankungen allgemein um 50 Prozent. Die Studienergebnisse sprechen nach Meinung der Forscher*innen dafür, bereits subklinische Schilddrüsenfunktionsstörungen wieder stärker in den Fokus einer potenziellen Behandlung zu rücken. Bei der Behandlung von Schilddrüsenunterfunktionen sollten die Schilddrüsenwerte zudem möglichst dicht an die Normwerten heranführen und der Therapieverlauf regelmäßig im Labor kontrolliert werden.
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