Krebsrisiko steigt mit dem Körpergewicht

US-Studien zeigen: Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 steigt das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, um 79 Prozent. Zwölf bis 20 Prozent der Prostatakrebs-Todesfälle stehen in direkter Korrelation mit einem erhöhten Körpergewicht.

Die genauen Zusammenhänge zwischen Fettleibigkeit und dem Auftreten aggressiver urologischer Tumore sind allerdings umstritten. Sie sollen in den nächsten Jahren genauer erforscht werden.

 

Diagnose und Therapie deutlich erschwert

Ärzte vermuten, dass bei adipösen Patienten mit Prostatakarzinom ein veränderter Hormonspiegel bösartige Tumore begünstigt. Die Werte der Hormone Insulin, IGF-1, Östrogen und Testosteron sind dabei besonders entscheidend. Darüber hinaus erschwert deutliches Übergewicht, Auffälligkeiten bei der rektalen Untersuchung zu erkennen oder eine exakte Bestrahlung durchzuführen.

 

Nieren und Blase ebenfalls gefährdet

Und auch das Risiko, an einem Nierenzellkarzinom zu erkranken, ist bei übergewichtigen Personen erhöht: bei Männern fast um das Doppelte, bei Frauen sogar um das Fünffache. Mit jedem Gewichtsanstieg um drei Kilo, steigt das Risiko um sieben Prozent an. Alarmierend: 30 Prozent der Nierenzellkarzinome, die in Industrienationen diagnostiziert werden, lassen sich auf Adipositas zurückführen.

 

Erstaunlich ist jedoch: Die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Übergewichtigen liegt mit 86 Prozent deutlich höher als bei Normalgewichtigen mit 64 Prozent. Eine wissenschaftlich fundierte Erklärung für diese Befunde steht bislang noch aus. Ebenso sind sich Wissenschaftler noch uneins, ob auch bei Blasentumoren ein direkter Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und der Entstehung der bösartigen Tumore besteht.

 

Quelle:

Medical Tribune, 22. November 2013

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