Meerschweinchen als Überträger
Zoophile Dermatophyten sind generell pathogen, hoch virulent und extrem ansteckend. Zwischen 2010 und 2013 wurden in einer Studie über 7600 Probeneinsendungen untersucht, in 231 Fällen konnte T. benhamiae nachgewiesen werden, betroffen waren vorwiegend Kinder. Damit hat T. benhamiae M. canis deutlich überholt, erklärte Professor Dr. Martin Schaller von der Universitätshautklinik in Tübingen beim 13. Dermatologie-Update-Seminar in Mainz. Kinder, die mit einer Tinea faciei in seine Praxis kommen, haben „zu 100 Prozent“ ein Meerschweinchen zu Hause, so der Facharzt. Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin stellten bereits 2017 bei der Untersuchung von 59 Meerschweinchen aus 15 örtlichen Zoohandlungen fest, dass 93 Prozent der Tiere Trichophyton (T.) benhamiae mit sich führten.
Pilzdiagnose mit Labortests
Kuschelt das Kind mit seinem neuen Freund, kuschelt der Pilz mit, was sich meist kurz darauf an einer Tinea faciei erkennen lässt. Vom Hautbild her und in der Kolonie lässt sich der „Meerschweinchenpilz“ mit dem „Katzenpilz“ (Microsporum canis) verwechseln, berichten Experten. Mikroskopisch zeigen sich aber keine Makrokonidien wie bei Microsporum, sondern kleine Mikrokonidien. Zur Pilzdiagnostik eigen sich neben der mikroskopischen Diagnostik auch das Anlegen einer Pilzkultur sowie ein Erregernachweis mittels Polymerase-Kettenreaktion.
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