Husten oder Keuchhusten?

Hustende Patienten im Wartezimmer gehören in der kalten Jahreszeit zum gewohnten Bild. Eine neue Studie aus den USA weist darauf hin, dass Ärzte bei hartnäckig hustenden Kindern und Erwachsenen auch die Diagnose Keuchhusten prüfen sollten. Das gilt auch, wenn die Patienten gegen die Krankheit geimpft sind.

Pertussis statt Asthma

Gerade bei untypischen Verläufen oder in der Frühphase einer Infektion lässt sich der Keuchhusten nur schwer von anderen Atemwegserkrankungen unterscheiden. Im Rahmen der Studie kam noch dazu, dass mehr als 90 Prozent der Patienten zwischen vier und sechs Jahren gegen Keuchhusten geimpft waren. Daher behandelten die Ärzte immerhin 22 Prozent dieser Kinder auf eine Asthmaerkrankung. Kamen zum starken Husten noch pfeifende Atemgeräusche hinzu, konnte die richtige Diagnose Keuchhusten bei 60 Prozent der Patienten erst nach mehreren Arztbesuchen gestellt werden.

 

Immer mehr Erwachsene

Für erwachsene Patienten gilt: Der Pertussis-Impfschutz kann im Erwachsenenalter verloren gehen. Zudem verschiebt sich der Zeitpunkt der Ersterkrankungen zunehmend in das Erwachsenenalter. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in ihrer Leitlinie „Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit akutem und chronischem Husten“ hin.

 

Laborbefund und Impfung

Ärzte sollten Erwachsene, die mit Symptomen wie Giemen oder Wheezing in die Praxis kommen, bei der Anamnese daher auch nach Keuchhustenfällen im Umfeld befragen. Sollten weitere konkrete Verdachtsmomente wie eine an Keuchhusten erkrankte Kontaktperson auftauchen, kann eine serologische Untersuchung den Pertussis-Verdacht abklären. Um die Krankheitslast bei Erwachsenen zu reduzieren und Säuglinge besser zu schützen, empfiehlt die STIKO, alle Erwachsenen bei der nächsten fälligen Tetanus- und Diphterieimpfung auch gegen Keuchhusten zu immunisieren.

 

Quelle:

Ärztezeitung

 

Mehr lesen:

Kommentar Ärztezeitung zur Pertussis-Impfung

Leitlinie der DGP