Legionellose: hohe Dunkelziffer vermutet

Mit 1,7 Legionellose-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner lag Deutschland 2018 leicht unter dem europäischen Durchschnitt. Studien weisen aber darauf hin, dass die Dunkelziffer hoch sein könnte, da nicht alle Pneumonien auf eine Legionellen-Infektion getestet werden. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) gehen Schätzungen von 18 bis 36 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner aus.

Patient im Krankenhausbett bespricht Blutwerte mit Ärztin.
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RKI stellt neuen Ratgeber zu Legionellose vor

In aktuellen Epidemiologischen Bulletin 36/2019 stellt das Robert Koch-Institut einen umfassend überarbeiteten Ratgeber zu Legionellose vor. Das Institut rät darin unter anderem dazu, bei mittelschweren bis schweren Pneumonien hospitalisierter Patienten zur Differenzialdiagnostik die Erreger zu bestimmen. Die Diagnostik sollte sowohl eine Blutkultur als auch einen Urin-Antigen-Test (UAT) umfassen.

Wann die Labordiagnostik mittels PCR sinnvoll ist

Der kulturelle Nachweis per Urintest ist nach nach wie vor der Goldstandard zur Diagnose einer Legionellose. Angewendet auf Proben aus dem unteren Respirationstrakt (bronchoalveoläre Lavage, Lungengewebe, Tracheal-/Bronchialsekret und Sputum) besitzen PCR-basierte Nachweisverfahren allerdings eine sehr hohe Sensitivität und liefern zum Teil bessere Ergebnisse als die Kulturverfahren, so das RKI. Zudem ist der Nachweis von Legionellen-Genen mittels PCR ist eine schnelle Methode. Für den Nachweis im Urin ist die PCR allerdings nicht geeignet.

 

Weitere Informationen:
Robert Koch-Institut

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