Nierenfunktion mindestens alle sechs Monate kontrollieren
Eine besondere Versorgungsrelevanz legen die Autoren der Nationalen Versorgungleitlinie „Chronische Herzinsuffizienz“ auf die engmaschige Prüfung von Elektrolythaushalt und Nierenfunktion bei Patienten mit Herzschwäche. Erfahrungswerte legen nahe, dass solche Kontrollen in der Praxis zu selten stattfinden. Die Autoren empfehlen, die Nierenfunktion nicht nur vor dem Start der Therapie einer Herzinsuffizienz zu prüfen, sondern ebenfalls bei jeder Änderung der Behandlung. Auch nach jeder Steigerung von Medikamentendosen sollten die Nieren untersucht werden. Optimal ist dafür ein Zeitraum von ein bis zwei Wochen nach der Dosissteigerung. Eine erneute Kontrolle empfehlen sie nach drei Monaten und danach mindestens alle sechs Monate. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sieht die NVL vor, Elektrolythaushalt und Nierenfunktion besonders engmaschig zu kontrollieren.
Aussagekräftige Laborwerte nutzen
Für die Bestimmung der Nierenfunktion sollte nicht nur Serum-Kreatinin gemessen werden. Die Leitlinienautoren raten dazu, auch die glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) zu schätzen. Dazu empfehlen sie die CKD-EPIKrea-Formel. Als Hintergrund für die Empfehlung weisen die Autoren darauf hin, dass besonders bei älteren oder kachektischen Patienten mit geringer Muskelmasse auch bei bereits deutlich eingeschränkter Nierenfunktion der Serum-Kreatininwert noch (hoch-)normal sein kann. In Grenzfällen sollte die eGFR zusätzlich mittels CKD-EPI unter Bestimmung des Cystatin C ermittelt werden.
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