Fettstoffwechsel und Diabetes: im Takt der inneren Uhr

Abhängig von der Uhrzeit, zu der gegessen wird, verändern sich die Fettmuster im Blut und beeinflussen die Empfindlichkeit für das Hormon Insulin. Das zeigt die Publikation einer Forschergruppe um PD Dr. Olga Ramich vom DIfE im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism.

Uhr liegt neben Terminkalender

Fettstoffwechsel reguliert sich tageszeitabhängig

Zahlreiche physiologische Prozesse wie beispielsweise Wach- und Schlafzustand, Körpertemperatur und Blutdruck folgen einem regelmäßigen 24-stündigen Tag-/Nachtrhythmus. Dieser Takt der inneren Uhr wird von einem Netzwerk von Proteinen und Genen gesteuert und kann durch Licht und Mahlzeiten beeinflusst werden. Störungen des empfindlichen Systems, z. B. durch einen Jetlag oder Schichtarbeit, können Übergewicht, Insulinresistenz und veränderte Blutfettwerte begünstigen und erhöhen das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes. Eine Studie gibt nun neue Einblicke in die tageszeitabhängigen Mechanismen der Fettstoffwechselregulation beim Menschen und deren Zusammenhang mit der Kontrolle des Blutzuckerspiegels.

Nicht nur was und wie, sondern auch wann

Das Team um PD Dr. Olga Ramich, Leiterin der Forschungsgruppe „Molekulare Ernährungsmedizin“ am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) analysierte die Gesamtheit der Lipide im Blutplasma, von 29 nicht-adipösen, gesunden Männern. Das Forscherteam untersuchte die Fette im Blut und die Gene im Fettgewebe der Probanden vor und nach jeder Testmahlzeit. Die Ergebnisse zeigen: Sowohl die Zusammensetzung der Mahlzeiten als auch die Tageszeit, zu der die Probanden aßen, beeinflusste das Lipidom. Ein Drittel aller Lipide reagierte darauf, ob die gleiche Mahlzeit morgens oder nachmittags gegessen wurde. Zusammen mit den Blutlipiden veränderte sich im Laufe des Tages auch die Insulinempfindlichkeit.
 

Quelle:

Informationsdienst Wissenschaft

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