Diabetes: Verdacht auf Ketoazidose schnell abklären

Extreme Hyperglykämien gehören häufig zu den ersten Zeichen einer diabetischen Ketoazidose. Es gilt dabei, solche Betroffenen schnell herauszufinden, die sofort stationär eingewiesen werden müssen. Die Anamnese und wenige ambulant verfügbare Messwerte helfen zu klären, welche Patient*innen unmittelbar stationär eingewiesen werden sollten.

Laborwerte im Kontext beurteilen

In einem Übersichtsbeitrag haben Fachleute Faktoren zusammengestellt, die im Praxisalltag die Entscheidung erleichtern. Neben der Anamnese unterstützen zügig verfügbare Laborwerte bei der Beurteilung, ob eine unverzügliche stationäre Therapie ratsam ist. Dazu gehören die Werte von Glukosekonzentration (in Blut oder Gewebe) und HbA1c sowie vorhandene Ketonkörper. Wichtig dabei: Die Werte müssen im Kontext von Anamnese, Symptomen und der Situation der Betroffenen beurteilt werden. Beispielsweise müsse ein Glukosespiegel über 400 mg/dl bei Menschen mit Übergewichtigen mit Typ-2-Diabetes und einem HbA1c-Wert von zwölf Prozent ganz anders bewertet werden als bei einem schlanken Menschen mit Typ-1-Diabetes und einem HbA1c von 6,5 Prozent.

Auch an mögliches Insulin-Purging denken

Die Autor*innen empfehlen, auch an ein etwaiges Insulin-Purging zu denken. Zum Abnehmen reduzieren Menschen mit Diabetes dabei bewusst ihre Insulindosis, um so die Fettverbrennung zu aktivieren. Das Phänomen findet sich besonders bei jungen Frauen. Insulin-Purging geht mit Hyperglykämie und erheblicher Gefahr für eine Stoffwechselentgleisung mit Azidose und Koma einher.

Quelle:

Ärztezeitung online

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