Darmkrebsmonat März: potenzielle Erreger für Darmkrebs identifiziert

Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg haben neue Hinweise zum Zusammenhang zwischen Darmkrebs und einigen tierischen Produkten gefunden. . Die Ergebnisse einer Studie unterstützen offenbar die Hypothese, dass der Konsum von Milch und Rindfleisch ursächlich mit der Entstehung von Darmkrebs in Zusammenhang steht.

Protein kann Zellmutation fördern

Bei diesen „Bovine Meat and Milk Factors“ handelt es sich um ringförmige DNA-Elemente, die in Milchprodukten und Rinderseren vorkommen und sich in menschlichen Zellen vermehren können. Dort bilden die BMMFs das Protein „Rep“, das sie für ihre Vermehrung benötigen. Wissenschaftler*innen des DKFZ haben in ihrer Studie nun nachgewiesen, dass Zellen in nächster Umgebung von Darmkrebstumoren das Protein Rep enthalten. Vor allem in der Lamina propria, der unter der Darmschleimhaut gelegenen Bindegewebsschicht, sei dies der Fall gewesen. Bei gesunden, tumorfreien Patient*innen konnte das Protein dagegen nur selten in Darmzellen nachgewiesen werden (7,3 Prozent versus 1,7 Prozent).

Indirekte Krebserreger

Dort, wo das Protein bei Darmkrebs-Patienten nachzuweisen war, gab es außerdem entzündungsfördernde Makrophagen und erhöhte Spiegel von reaktiven Sauerstoffverbindungen, besonders in der Nähe der Darmkrypten. Dort werden ja laufend große Mengen an Vorläuferzellen für die Regeneration der Darmschleimhaut produziert, die dann diesen mutationsfördernden Einflüssen ausgesetzt sind. Je mehr Mutationen auf diese Weise zusammenkommen, desto größer wird das Risiko, dass Gene betroffen sind, deren Defekt das Zellwachstum außer Kontrolle geraten lässt. Die Forscher*innen des DKFZ betrachten die BMMFs daher als indirekte Krebserreger, die teilweise wahrscheinlich über Jahrzehnte hinweg auf die sich teilenden Zellen der Darmschleimhaut einwirken.

 

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