Darmkrebs-Vorsorge nicht zu früh beenden

Frauen und Männer erkranken auf unterschiedliche Weise an Darmkrebs. Das Geschlecht bestimmt mit, wann die Erkrankung auftritt und wie sie verläuft. Dennoch raten Experten allen Geschlechtern: Die Früherkennung sollte nicht ab einem bestimmten Alter enden. Das gilt besonders für Frauen über 75 Jahre.

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Darmkrebs häufiger bei Männern, bei Frauen aggressiver

Nach Erfahrungen von Professor Thomas Schiedeck, Experte der Tumorchirurgie, entwickeln sich Darmtumoren bei Frauen eher im weiter innen liegenden Dickdarm, besonders häufig auf der rechten Seite des Dickdarms. Diese Tumore wachsen oft besonders aggressiv. Männer entwickeln vermehrt an Tumoren im letzten Stück des Darms, dem Mastdarm. Der Mediziner weist darauf hin, dass von 100.000 Männern, die im Jahre 2014 über 75 Jahre alt waren, statistisch gesehen innerhalb von fünf Jahren knapp 7.500 an Darmkrebs erkrankten. Bei den Frauen lag die Rate bei etwa 4.400.

Weniger Fälle bei über 55-Jährigen, deutlicher Anstieg bei älteren Menschen

Die Zahl der Menschen mit Darmkrebs nimmt bei den über 55-Jährigen seit einigen Jahren ab. Bei den älteren Menschen steigt die Erkrankungshäufigkeit, insbesondere die Rate rechtsseitiger Kolonkarzinome jedoch, so der Experte. Das Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass das mittlere Erkrankungsalter relativ hoch liegt: Für Frauen weist die Statistik ein Alter von 76 Jahren aus, für Männer von 72 Jahren. Ein immunologischer Stuhltest klärt in jedem Alter risikofrei ab, ob Hinweise auf Darmkrebs vorliegen und eine Darmspiegelung erforderlich ist.

 

Quelle:

Ärztezeitung online

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