Corona-Impfung: bei Immunsuppression auf Impfstoff achten

Nach der ersten Dosis einer mRNA-Vakzine sind Menschen nach einer Organtransplantation, deren Immunsystem mit Medikamenten unterdrückt werden muss, nur schlecht vor SARS-CoV-2 geschützt. Eine Studie der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, USA zeigt: Nur 17 Prozent der Studienteilnehmenden bildeten nach der Impfung Antikörper. Der Impferfolg scheint auch davon abzuhängen, welcher der verfügbaren Impfstoffe man wählt.

 

Spritze mit Grippeschutzimpfung liegt auf gelbem Impfpass.

Immunsuppression bremst Impferfolg aus

Die Studien mit mRNA-­Impfstoffen gegen ­SARS-CoV-2 haben immundefiziente Menschen von vornherein von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Grund: Bei dieser Personengruppe, so vermuten Mediziner*innen, wirken diese Vakzine generell schlechter. Zurzeit gehören der Impfstoff von Biontech sowie der Impfstoff von Moderna zu den mRNA-Imfpstoffen. Forscher*innen der Johns-Hopkins-Universität untersuchten nun in ihrer Studie bei 436 Menschen mit Organtransplantation, wie die humorale Immunantwort auf die erste Dosis der mRNA-Vakzine unter immunsuppressiver Medikation ausfällt. Humorale Immunantwort meint die Produktion von Antikörpern durch B-Lymphozyten. Im Mittel waren die Teilnehmer*innen 56 Jahre alt, keine*r von ihnen hatte zuvor eine PCR-bestätigte COVID-19-Diagnose erhalten. Die eine Hälfte wurde mit der Moderna-Vakzine (­mRNA-1273) immunisiert, die andere bekame den Biontech-Impfstoff (­BNT162b2).

Impfschutz nach erster Impfung unzureichend

Nach median 20 Tagen fanden sich lediglich bei 76 Geimpften (17 PRozent) Antikörper gegen das Spikeprotein – ein deutlich schlechteres Ergebnis im Vergleich zu den vorangegangenen Studien mit Menschen ohne Immunsuppression. Dort traten spezifische Antikörper gegen den Erreger bei allen Geimpften auf. Die Immunantwort war bei Patient*innen, deren immunsuppressive Erhaltungstherapie keine Antimetaboliten enthielt, wahrscheinlicher. Generell sprachen Jüngere besser auf die Impfstoffe an als ältere Menschen, ebenso diejenigen, die die Moderna-Vakzine bekommen hatten.

Quelle:

Medical Tribune

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